Die SuedLink-Trasse gilt als eines der Kernprojekte für die Energiewende. Sie soll ab 2028 Strom aus dem Norden von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg und Bayern bringen. Dazu werden Erdkabel verlegt, die den Gleichstrom nach Süden transportieren - das letzte Stück durch Stollen der Südwestdeutschen Salzwerke. Am Konverter im Leingartener Teilort Großgartach (Kreis Heilbronn) soll der Gleichstrom dann in Wechselstrom gewandelt und eingespeist werden. Am Donnerstag sind die Bauarbeiten gestartet. Mit dabei war unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Investitionskosten für Konverter liegen im dreistelligen Millionenbereich
Schon ab 2026 soll der Konverter genutzt werden, um sogenannte Blindleistung aus dem Netz aufnehmen oder abgeben zu können. Das sei wichtig, damit die Leitungen konstant unter Spannung stehen, heißt es. Die Investitionskosten beliefen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag, genauer könne man dies momentan noch nicht beziffern, so Stromnetzbetreiber TransNet BW.
Am Umspannwerk in Leingarten wurde zuvor unter anderem der Strom aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim verteilt, in Zukunft soll es vorwiegend Strom aus regenerativen Energien sein.
Habeck will Dauer von Genehmigungsverfahren halbieren
Eigentlich sollte die Trasse längst fertig sein. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen bei den Genehmigungen. Viele Verfahren für den Bau der SuedLink-Strecke müssen noch immer ihren Gang durch die Landesbehörden nehmen, der letzte Antrag solle erst im kommenden Jahr eingereicht werden, heißt es. Von der insgesamt 700 Kilometer langen Strecke quer durch Deutschland sind erst 17 genehmigt.
Wirtschaftsminister Habeck kündigte beim Baustart in Leingarten am Donnerstag nun an, die Dauer der Genehmigungsverfahren künftig halbieren zu wollen. Es müsse nun deutlich schneller gehen, mahnte er.
Habeck: "Nicht die Aufgabe der Bürgerinitiativen"
Es sei wichtig die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, so Habeck, aber:
Auch TransnetBW-Chef Werner Götz wünscht sich weniger Bürokratie; zum Beispiel bei den mehreren Tausend benötigten Genehmigungen für die Schwertransporte.