Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr - so lautet der Anfangsverdacht der Bundespolizei, die die Ermittlungen zu diesem Fall führte. Jetzt hat sich der Verdacht für die Beamten erhärtet. Mitte August war die Frau bei Obersulm-Affaltrach (Kreis Heilbronn) zusammen mit ihrem vierjährigen Sohn über Bahngleise gelaufen. Dabei wurde sie von einem Zug erfasst und musste mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Ihren kleinen Sohn konnte die 24-Jährige gerade noch rechtzeitig vor dem vorbeifahrenden Zug retten.
Trotz Notbremsung: Frau von Zug erfasst
Die Frau ist offenbar absichtlich mit ihrem Sohn auf die Gleise gegangen, wohl um eine S-Bahn auf der anderen Bahnhofseite noch rechtzeitig zu erwischen, heißt es. Dabei übersah sie den ankommenden Zug. Der Lokführer musste eine Notbremsung machen. Trotzdem erfasste er die junge Frau. Menschen, die in dem Zug saßen, wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.
Nach der Anzeige der Bundespolizei muss jetzt die Staatsanwaltschaft Heilbronn über den weiteren Verlauf entscheiden. Der Frau könnte eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren drohen.