Mit Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Viele verzichten jetzt wieder, sei es auf Fleisch, auf das Autofahren oder das Smartphone. Im Zentrum vieler steht sicherlich das Essen. Aber wie fastet man eigentlich richtig - und wer sollte besser auf den Verzicht verzichten? AOK-Ernährungsberaterin Iris Baumann aus Heilbronn beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
Der beste Einstieg ins Fasten gelingt laut Baumann mit der richtigen Vorbereitung. In den ersten sogenannten "Entlastungstagen" sollte man anfangen, beispielsweise auf Fleisch, Fastfood, süße Getränke oder auch Kaffee zu verzichten. Das kann helfen, das eigentliche Fasten durchzuhalten. Sie empfiehlt, zehn Tage zu Fasten, wozu auch die Entlastungstage und der Aufbau nach dem Fasten zählen.
Nicht jeder sollte fasten
Beim Fasten geht es um Verzicht. Wirklich fasten heißt: Keine feste Nahrung aufnehmen, nur trinken. Das kann nicht für alle gesund sein, klärt Baumann auf.
Aufbau danach wichtiger als Fasten selbst
Viel wichtiger für die Gesundheit als das Fasten selbst, so Baumann, ist der richtige Aufbau danach - heißt: die Vorbereitung des Körpers zurück zur festen Nahrung.
Baumann empfiehlt einen Einstieg mit gedünstetem Gemüse. Fleisch, Fisch und Co. können dann nach und nach wieder in die Ernährung eingebunden werden. Außerdem sollte man sich in der Fastenzeit auch ärztlich begleiten lassen, rät Baumann.
"Fress-Koma" bleibt aus
Das Fasten bringt für viele Menschen positive Nebeneffekte mit sich - vorausgesetzt man mach es richtig, sagt Baumann. Zum Fasten gehöre viel mehr, als nur auf Essen zu verzichten: Achtsamkeit, zu sich selbst finden, den Ballast des Alltags abwerfen. Und das wiederum könne dazu führen, dass das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet werde.
Das gesamte Gespräch zum Fasten von Iris Baumann mit SWR-Moderator Oliver Diesem:
Viele Fastende fühlen sich auch fitter. Baumann führt an, dass das auch an der Menge an Essen liegt, die wir im normalen Alltag oft zu uns nehmen. Oft werde zu viel gegessen, der Körper braucht Energie für die Verdauung und man fällt in das sogenannte "Fress-Koma". Diese Belastung bleibt beim Fasten aus und "dadurch fühlen sich [Fastende] fitter", erklärt Baumann weiter.