Am Donnerstag sollten in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) die ersten Frühkartoffeln gepflanzt werden, doch die Böden sind zu nass. Jetzt hoffen die Landwirte auf trockenes Wetter, damit die vorgekeimten Kartoffeln bald in die Erde kommen können. Einige Landwirte konnten schon zu Wochenbeginn die ersten Knollen setzen, doch zum offiziellen Start heute in Lauffen, war der Acker einfach zu feucht. Zu den beliebtesten Frühkartoffeln zählt die Sorte Annabelle. Sie wächst schnell, entwickelt sich zügig und ist daher für den frühen Anbau besonders geeignet.
Aussichten für die Frühkartoffeln sind gut
Heiko Höllmüller vom Landwirtschaftlichen Beratungsdienst Kartoffelanbau Heilbronn erwartet eine gute Kartoffelsaison. Zwar seien die feuchten Böden derzeit noch ein Problem, aber grundsätzlich sei die Bodenstruktur gut, die Erde krümelig und leicht. Wenn das Wetter mitspielt, erwartet er, dass bis Mitte Mai die ersten Frühkartoffeln auf den Privatmarkt kommen und bis Juni auch die Supermärkte beliefert werden können.
Kartoffelbauer stehen vor Herausforderungen
Die Landwirte kämpfen aber noch mit vielen anderen Problemen: Durch warme Winter, heiße Sommer, steigende Produktionskosten, die CO2-Besteuerung und den Fachkräftemangel würde es immer schwieriger, im globalen Wettbewerb mitzuhalten, so der Landwirtschaftliche Beratungsdienst Kartoffelanbau in Heilbronn.
Eine weitere Herausforderung sei aber auch die sich immer schneller ändernde Gesetzgebung der Politik, wodurch eine langfristige Planung für die Betriebe kaum mehr möglich sei.
Unterland ist das größte Kartoffelanbaugebiet im Land
Im Heilbronner Unterland werden rund 230 bis 250 Hektar Kartoffeln unter Folie angebaut. Hauptanbaugebiete sind in Lauffen, Neckarwestheim, Oedheim, Schwaigern und Brackenheim-Hausen (alle Kreis Heilbronn). Insgesamt gesehen ist das Unterland mit rund 1.400 bis 1.500 Hektar Fläche das größte Kartoffelanbaugebiet in Baden-Württemberg.