In Heilbronn wurde am Donnerstagvormittag die sogenannte BUGA-Brücke eröffnet. Seit dem Jahr 2012 wurde sie geplant. Der Bau wurde immer wieder verschoben. Dabei kam es dann noch zu langen Verzögerungen und Streitereien. Ganz fertig ist die Brücke weiterhin nicht. Trotzdem ist sie jetzt begehbar und auch Radfahrer dürfen über die Brücke. Vonseiten der Stadt freue man sich, das erste Ziel, die Freigabe für die Bevölkerung, erreicht zu haben, so Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) am Donnerstag.
Wichtige Verkehrsverbindung eröffnet
Mergel bezeichnete die Brücke als ein mögliches neues Wahrzeichen der Stadt. Mit ihrem modernen Design verbinde sie auch das traditionelle Heilbronn mit dem Heilbronn der Zukunft. Außerdem ist die Brücke laut Mergel eine wichtige Verkehrsachse zwischen dem Hauptbahnhof mit der Bahnhofsvorstadt auf der einen und dem neuen Wohnquartier "Neckarbogen" sowie dem Gewerbegebiet "Wohlgelegen" auf der anderen Seite.
Das sehen auch die ersten Bürgerinnen und Bürger, die am Donnerstag kurz nach der Eröffnung die Brücke überquerten, als etwas Positives. Die meisten freuen sich über die neue Brücke. Doch es gibt auch Unmut. So sagte ein Radfahrer, man könne das Rad die Treppen am Anfang und Ende der Brücke nicht hochschieben, eine Rampe fehle. Zwar gibt es auf jeder Seite Aufzüge, doch die könnten irgendwann einmal ausfallen, so der Heilbronner.
Rechtsstreit und Verzögerungen bei der "Blitz-Brücke"
Und ganz fertig ist die Brücke auch noch nicht. Hier und da gibt es noch Provisorien, beispielsweise eine Verbindung zwischen der eigentlichen BUGA-Brücke und dem Fahrstuhl auf der Seite des ehemaligen BUGA-Geländes. Denn im Hintergrund geht das juristische Gerangel um Baumängel weiter. Es geht um die Frage, wer für Mängel in Form von Haarrissen an der Brücke haften muss. Daher sind auch zwei Treppenaufgänge noch nicht freigegeben. Die Provisorien gibt es deshalb, damit es später nicht heißen kann: Es wurde etwas verändert, was die genannten Schäden hervorgerufen haben könnte, so Baubürgermeister Andreas Ringle.
Risse in der Brücke stellen keine Gefahr dar
Die kleinen Risse seien allerdings nicht sicherheitsrelevant, verringerten aber die Lebensdauer, hatte die Stadt im Juni mitgeteilt. Das bestätigte Ringle bei der Eröffnung. Doch man wolle nicht nachgeben, so Ringle. Denn die neue Brücke soll nicht schon in 15 Jahren saniert werden müssen.
Ursprünglich sollte die Brücke zur Bundesgartenschau (BUGA) 2019 den Hauptbahnhof mit dem BUGA-Gelände verbinden, daher auch der Name der Brücke. Doch der Bau wurde aus Kostengründen verschoben. Eingeweiht werden sollte die Brücke dann eigentlich 2021. Auch daraus wurde nichts. Aus den veranschlagten Kosten von 7,6 Millionen Euro zu Beginn des Projekts wurden bis 2019 18,9 Millionen Euro - eine Summe, die bis heute offiziell gilt.
Wegen ihrer gezackten Form trägt die Brücke in Heilbronn den Spitznamen "Blitz-Brücke". Mancher Heilbronner meint da vielleicht hämisch: Eine Bezeichnung, die auf die lange Bauzeit nicht ganz zutrifft.