Zum 50-jährigen Jubiläum des Hohenlohekreises fand am Samstag beim Ö-Center in Öhringen (Hohenlohekreis) ein sogenannter Blaulichttag statt. Das deutsche Rote Kreuz, Feuerwehr, Polizei und weitere Einrichtungen zeigten von 10 bis 16 Uhr, wie sie arbeiten. Viele Einsatz- und Rettungskräfte haben zuletzt immer mehr mit Übergriffen und Behinderungen bei ihrer Arbeit zu kämpfen.
Übergriffe und Behinderungen nehmen zu
Die Teilnehmer am Blaulichttag berichten alle von einer Zunahme von An- oder Übergriffen und Behinderungen bei ihrer Arbeit. So wurde die Polizei zuletzt auch oft körperlich angegangen, berichtet eine Sprecherin des Präsidiums Heilbronn dem SWR. Noch häufiger seien aber verbale Attacken.
Von letzteren berichtet auch das technische Hilfswerk (THW). Zwar gebe es keine körperlichen Übergriffe, doch würden auch Beleidigungen oder Kommentare von Schaulustigen die Einsatzkräfte von der eigentlichen Arbeit ablenken. Die Feuerwehr wiederum hat vor allem mit sturen Verkehrsteilenhmern zu kämpfen, die beispielsweise keine Rettungsgasse bilden oder das Geschehen filmen. Der Kreisbrandmeister des Hohenlohekreises, Thorsten Rönisch, hat denjenigen etwas zu sagen:
Wie die Polizei Heilbronn berichtet, gab es 2021 280 Fälle von Gewalt gegen Polizisten, 2016 seien es noch 182 Fälle gewesen - und da sind die verbalen Attacken noch nicht einberechnet.
Blaulichttag: Bürgerinnen und Bürger Tipps geben
Nichtsdestotrotz haben sich alle Beteiligten auf den Blaulichttag gefreut, auch um bei der Bevölkerung mehr Sensibilität für ihre Arbeit zu schaffen.
Wie funktioniert eine Herz-Lungen-Wiederbelebung? Wie sorge ich für den Krisenfall vor? Wie bediene ich einen Feuerlöscher? All das wurde von den Blaulichtorganisationen vorgeführt und die Besucherinnen und Besucher konnten sich daran ausprobieren. Passend zum Europäischen Tag des Notrufs 112, der jährlich und europaweit am 11.2., passend zur Rufnummer, stattfindet. Außerdem konnte man mehr über die einzelnen Organisationen und deren Arbeit lernen.
Auch eine Ausstellung mit aktuellen und historischen Fahrzeugen stand im Programm. Die Veranstaltungen zum 50-jährigen Kreisjubiläum ziehen sich durch das ganze Jahr. Unter anderem mit Tagen der offenen Tür im Landratsamt und auf einem Bauernhof. Die Feiern sollen zur Stärkung des Kreisbewusstseins beitragen, heißt es.