Der baden-württembergische AfD-Fraktionschef Anton Baron aus dem Wahlkreis Hohenlohe reagiert auf die Kritik, nachdem Mitglieder der "Junge Alternative" ("JA") bei einem offenen Bürgerdialog im Landtag anwesend waren. Die "Junge Alternative" wird auf Bundesebene mittlerweile vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Baron nennt die Anwesenheit eines Teilnehmers einer Identitären Bewegung im Landtag ein "Missgeschick".
Baron will künftig mehr prüfen
Baron will künftig mehr prüfen, wer zu solchen Treffen kommt, sagte er gegenüber dem SWR. Es gebe bereits eine "Unvereinbarkeitsliste" mit Vereinen und Institutionen. Auf einem Foto, das im Rahmen des Bürgerdialogs entstanden ist, ist neben dem Fraktionschef und dem Vorsitzenden der "Junge Alternative" Hessen mindestens eine Person zu sehen, die das Landesamt für Verfassungsschutz der rechtsextremistischen Identitären Bewegung "Wackre Schwaben" zuordnet. Das sei ein "Missgeschick" gewesen, so Baron. Man könne bei Veranstaltungen dieser Größenordnung nicht immer überblicken, wer sich unter den Gästen befindet. Die Person auf dem Foto sei ihm völlig unbekannt gewesen, so der Fraktionschef.
Die "Junge Alternative" sei in BW keine erwiesen extremistische Bestrebung
Von der Teilnahme der "Junge Alternative" beim Bürgerdialog distanzierte Anton Baron sich nicht. Die Jugendorganisation sei in Baden-Württemberg, anders als bundesweit, keine erwiesen extremistische Bestrebung. Laut Verfassungsschutz Baden-Württemberg ist die "JA" als Verdachtsfall eingestuft, steht also unter Beobachtung der Behörde.
"Junge Alternative" bedankt sich auf Facebook
Die AfD hatte am Wochenende einen Bürgerdialog mit Vortrag und Diskussionsrunde veranstaltet. Die "Junge Alternative" hatte sich danach auf ihrer Facebookseite mit einem Foto bei Fraktionschef Anton Baron aus dem Wahlkreis Hohenlohe für die Veranstaltung bedankt. Das hatte eine Welle von Kritik ausgelöst. SPD-Verfassungsschutzexperte Boris Weirauch beispielsweise sah hier eine rote Linie überschritten.