Bei einer Explosion in einem Reiheneckhaus in Hilzingen sind gegen 21 Uhr am Dienstagabend vergangener Woche zwölf Menschen verletzt worden, fünf von ihnen schwer. Diese wurden laut Feuerwehr mit fünf Rettungshubschraubern gleichzeitig in Spezialkliniken geflogen. Vier der Hubschrauber kamen aus der Schweiz. Die sieben leicht Verletzten kamen mit Krankenwagen in umliegende Krankenhäuser. Einer der Schwerverletzten konnte mittlerweile wieder aus der Klinik entlassen werden. Das Haus der Familie muss nach dem Unglück nicht abgerissen werden.
Verbrennungen und Verletzungen der Atemwege durch Verpuffung
Die Schwerverletzten erlitten laut DRK Konstanz Verbrennungen sowie Verletzungen an den Atemwegen. Einer der Schwerverletzten wurde mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen, so Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer (parteilos). Die anderen Schwerverletzten seien noch in den Kliniken.
Anwohner sagten gegenüber dem SWR, dass die Mutter und Tochter der im Haus lebenden Familie unverletzt geblieben seien. Die Verletzten seien alle männliche Mitglieder der Familie.
Die Feuerwehren aus Hilzingen und aus dem benachbarten Singen (Kreis Konstanz) waren mit 45 Einsatzkräften vor Ort, außerdem zahlreiche Rettungssanitäter und die Polizei. Es habe sich herausgestellt, dass es im Erdgeschoss des Hauses wohl im Bad zu einer Explosion kam. Diese war so stark, dass sich sogar der Dachstuhl des Gebäudes anhob, so die Polizei. Der Einsatz am Haus war noch in der Nacht abgeschlossen.
Hilfsbereitschaft in Hilzingen nach dem Vorfall sehr groß
Die Hilfsbereitschaft im Ort sei nun sehr groß, so Bürgermeister Mayer gegenüber dem SWR. Die Familie sei noch in der Nacht in einer Notunterkunft in einem Hilzinger Ortsteil untergekommen. Wann sie zurück in das Haus ziehen kann, ist noch unklar. Die Flüchtlingsfamilie wird unterstützt von der Initiative "Offenes Hilzingen".
Sachverständige haben das Reicheneckhaus mittlerweile begutachtet. Es müsse nicht abgerissen werden, sondern könne repariert werden, so Bürgermeister Mayer gegenüber dem SWR. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar. Dazu müssten noch weitere Untersuchungsergebnisse abgewartet werden.
Ursache der Verpuffung sollen entzündliche Stoffe sein
Bisher weise alles darauf hin, dass es sich um einen "tragischen Unglücksfall beim Hantieren mit entzündlichen Stoffen" gehandelt habe, so die Polizei. Welche Stoffe es genau waren, ist noch nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen weiter.