Im SRH Krankenhaus Bad Saulgau endet am Mittwoch die stationäre Versorgung der Patienten. Aufgrund der angespannten personellen Lage war der Termin vorgezogen worden. Zuletzt war deshalb auch bereits der stationäre Betrieb eingeschränkt. Nur noch 20 Betten standen bereit. Am Mittwoch werden die verbliebenen Patienten entlassen. Ihre Behandlungen waren passend zum Ende der stationären Versorgung geplant worden.
Ambulante Versorgung soll ausgebaut werden
Die Notfallambulanz bleibe zunächst bis auf Weiteres unter der Woche im Krankenhaus in Bad Saulgau geöffnet, heißt es von den SRH Kliniken im Kreis Sigmaringen. Auch die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung ist an Wochenenden und Feiertagen weiter vor Ort.
Die Pläne sehen nun vor, das bereits bestehende Versorgungszentrum in den Räumen des Krankenhauses weiter auszubauen. Zudem bleiben auch die psychiatrische Institutsambulanz und das Familiengesundheitszentrum des Landkreises an ihren dortigen Standorten. Insgesamt arbeiten am Krankenhaus in Bad Saulgau noch 104 Beschäftigte. Rund 84 Prozent der Mitarbeiter werden laut SRH Kliniken künftig am Krankenhaus in Sigmaringen arbeiten.
Mitarbeiter sind enttäuscht
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen am letzten Tag der stationären Versorgung in Bad Saulgau Emotionen. "Wir sind enttäuscht, dass es hier zu Ende geht. Wir haben so ein schönes Haus und einen familiären Umgang im Team. Ich bin einfach traurig", sagte eine Mitarbeiterin im Gespräch mit dem SWR. Einige kritisieren zudem, man hätte sie erst spät über die Pläne informiert. "SRH hat sich nicht um uns gekümmert", so eine weitere Mitarbeiterin.
Standort Sigmaringen wird ausgebaut
Angesichts zu erwartender rückläufiger Patientenzahlen hatten die Gesellschafter beschlossen, die Krankenhäuser in Pfullendorf und Bad Saulgau zu schließen. Die medizinische Versorgung soll nun im Krankenhaus in Sigmaringen gebündelt werden. Zu den 400 Betten sollen bis Mitte 2023 mehr als 150 weitere Betten hinzukommen.