Unter dem Motto "Schlossjuwel & Gartenrausch - Grüne Fürsten am Bodensee" hat auf der Insel Mainau (Kreis Konstanz) am Freitag die neue Saison begonnen. Zum Beginn des Blumenjahres gibt es auch diesmal wieder die traditionelle Orchideenschau im Palmenhaus zu sehen. Dabei wird gezeigt, wie Entdecker des 19. Jahrhunderts tropische Orchideen aus fernen Ländern per Schiff nach Europa brachten. Zu sehen sind vor einer Schiffskulisse mehr als 3.000 Orchideen.
SWR-Reporterin Esther Leuffen war schon vor dem offiziellen Saisonstart auf der Insel und gibt einen Überblick, was in diesem Jahr geplant ist.
Es blüht wieder auf der Blumeninsel
Draußen im Park blühen bereits Krokusse und Märzenbecher, Tulpen, Narzissen und Hyazinthen folgen bald. Dann kommen Rhododendren, Azaleen und Rosen - im Oktober findet die Dahlienschau statt. Für Bettina Gräfin Bernadotte ist der Start ins Blumenjahr nach dem langen Winter etwas Besonderes.
Ausstellung zu Ehren des Fürsten Nikolaus II. Esterházy
Mehr als eine Million Frühlingsblumen soll es im gesamten Mainau-Park geben. Besonders bekannt ist die Frühlingsallee mit tausenden Tulpen. Im Mainau-Schloss wird ab Mai eine Ausstellung über den österreichisch-ungarischen Fürsten Nikolaus II. Esterházy gezeigt. Er kaufte 1827 die Insel Mainau und legte den Grundstein für ihr heutiges Erscheinungsbild. Aber nicht nur dort sind Verweise auf ihn zu finden.
Esterházy war gut mit Prinz Louis Napoléon, dem späteren französischen Kaiser, befreundet. Dieser lebte auf dem nahe gelegenen Arenenberg in der Schweiz. Zusammen sorgten sie dafür, dass der westliche Bodensee zum Anziehungspunkt für die kulturelle Elite wurde. So soll Esterházy gerne rauschende Bälle auf der Insel Mainau gegeben haben.
Die Insel Mainau und das Napoleonmuseum Arenenberg in Salenstein (Kanton Thurgau) nehmen den 190. Todestag von Esterházy und den 150. Todestag des späteren französischen Kaisers Napoléon III. zum Anlass für ihre grenzübergreifende Ausstellung "Grüne Fürsten am Bodensee". Der Fokus liegt laut den Veranstaltern auf den Park- und Kulturinitiativen der beiden Männer.
Estherházy-Torte mit viel Buttercreme
Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es für die Besucherinnen und Besucher der Insel Mainau in diesem Jahr eine Estherházy-Torte, sagt Thorben Beck, der Gastronomiedirektor auf der Insel. Die Torte bestehe aus fünf Biskuitböden mit verschiedenen Buttercremeschichten dazwischen. Außerdem sei die Torte mit dunklen Schokoladenstreifen verziert. Das Rezept stamme aus der Zeit um 1830.
Für diese Saison wurde zudem ein neues Ticketsystem auf der Insel Mainau eingeführt. Dabei wird verstärkt auf Online-Tickets gesetzt. Besucherinnen und Besucher, die ihre Tickets vorab im Internet kaufen, sparen drei Euro pro Ticket.
Auf der Insel Mainau werden in diesem Jahr eine Million Gäste erwartet. Nach der Blumensaison ist dort für den Winter der dritte Christmas Garden mit Lichtinstallationen geplant.