Der Schweizer Schiffsbergeverein Romanshorn hat angekündigt, einen dritten Versuch zur Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" im Bodensee zu starten. Grund dafür seien Ermutigungen aus der Bevölkerung, teilte der Verein am Samstag der Deutschen Presseagentur mit. Ende Mai hatte Vereinspräsident Silvan Paganini nach dem zweiten erfolglosen Versuch vom Ende des Projekts gesprochen.
Verein: Freiwillige reichen für die Bergung nicht
Doch damit es in Zukunft klappt, wollen die Ehrenamtlichen ein paar Dinge ändern. Man habe festgestellt, dass der Verein für die Bergung Unterstützung durch Profis benötige - Freiwillige allein reichten nicht, dafür sei die Bergung zu komplex. Außerdem muss der Verein erneut Geld sammeln, um für das Projekt das richtige Material zu kaufen und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Eine neue Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung sei nötig.
"Säntis"-Retter peilen Frühjahr oder Sommer 2025 an
Der Verein zeigte sich zuversichtlich, dass durch diese Änderungen und die Unterstützung durch die Bevölkerung die Bergung funktioniere - im Frühjahr oder Sommer 2025. Der Verein wurde 2023 gegründet, für die Bergung der "Säntis" kamen mehr als 250.000 Euro an Spenden zusammen. Mitte April scheiterte ein erster Versuch, das versenkte Passagierschiff zu bergen, an technischen Problemen. Ende Mai ging auch der zweite Anlauf schief, um das Dampfschiff aus 210 Metern in Richtung Oberfläche zu ziehen. Die Bremsen der Seilwinde, die die Bergungsplattform zum Schiff auf dem Grund des Bodensees hätten hinunterlassen sollen, hatten nicht gehalten.
"Säntis" wurde aus Kostengründen im Bodensee versenkt
Die "Säntis" ist 48 Meter lang. Das Dampfschiff war ab 1892 auf dem Bodensee unterwegs und konnte 400 Menschen befördern. Im Mai 1933 war das Schiff aber nicht mehr fahrtauglich. Den Verantwortlichen war es zu teuer, die "Säntis" zu verschrotten. Deshalb wurde sie im Bodensee versenkt.