Er ist immer einer der ersten und soll einer der schönsten Ostereiermärkte in Baden-Württemberg sein. Für den Wangener Ostereiermarkt bewerben sich alljährlich hunderte von Künstlern und Künstlerinnen aus dem In- und Ausland. Die 50 handwerklich Besten und Innovativsten dürfen im Rathaus in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) am 10. und 11. März ihre filigranen Kunstwerke zeigen.
Einen Millimeter große japanische Glasperlen
Herta Hirning aus Sonnenbühl (Kreis Reutlingen) ist in diesem Jahr mit dabei. Sie bringt mit Klebewachs und Zahnstocher kleine, gerade einmal einen Millimeter kleine Glasperlen auf das Ei. Sie ist eine von nur drei Künstlerinnen in Deutschland, die solche Glasperleneier machen. Die Tradition komme aus Rumänien, erzählt Herta Hirning. Dort würden sie als Hochzeitseier verziert und verschenkt.
Die Saison fängt nach Weihnachten an
Muster entwerfen, das hat Herta Hirning schon in jungen Jahren in der elterlichen Strickwarenfabrik gemacht. "Meine Muster entstehen beim Machen, sie kommen spontan - von geometrischen Formen bis zu Blumen," sagt Hirning. Die einen Millimeter kleinen Glasperlen habe sie bei einem Urlaub in den USA entdeckt. Mit der jeweiligen Ostereier-Kollektion beginne sie direkt nach Weihnachten. 60 bis 90 Eier gestaltet Herta Hirning bis Ostern, die sie dann auf den verschiedenen Märkten zu Preisen von 16 bis zu 140 Euro verkaufen kann. Das Gestalten der Perlen-Ostereier, von denen sich noch nie eines aufgelöst habe, liebt die Schwäbin.
Vielfalt ist Programm auf dem Ostereiermarkt in Wangen
Die Aussteller dürfen sich nur jedes zweite Jahr für den Ostereiermarkt in Wangen bewerben. So soll gewährleistet bleiben, dass die vielen guten Bewerber auch zum Zug kommen. Auf dem Wangener Ostereiermarkt im Rathaus ist die Vielfalt riesig: Normale Hühnereier, Straußeneier, Holzeier - gebohrt, bemalt oder bestickt - der künstlerischen Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Die Vielfalt und Qualität des Wangener Marktes zieht Gäste, Macher und Sammler gleichermaßen an.
Diese Innovationen und neue Techniken sind zu sehen
Ganz neue Techniken zeigen in diesem Jahr zum Beispiel Heidemarie Ramoser mit ihren Blattgoldeiern und Liliana Nichitean aus Rumänien. Sie verziert ihre Eier mit Ikonen, die mit einer Wachs- und Acryltechnik auf das Osterei aufgetragen werden. Rolf Mohler aus Basel arbeitet mit Kratztechnik, und das Umdrahten von Eiern, wie Katharina Auerswald es macht, nennt sich Kesselflickertechnik.