Gotteshaus bleibt vermutlich monatelang geschlossen

Hoher Schaden nach erneutem Brandanschlag auf Kirche in Eisenharz

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Dirk Polzin
SWR-Redakteur Dirk Polzin Autor Bild

Schock für viele in Eisenharz bei Isny im Allgäu: Dort wurde schon zum zweiten Mal ein Feuer in der Kirche St. Benedikt gelegt. Der Schaden ist ersten Schätzungen zufolge groß.

In der Kirche St. Benedikt der Allgäuer Gemeinde Argenbühl-Eisenharz (Kreis Ravensburg) wurde vergangenen Dienstag schon zum zweiten Mal ein Feuer gelegt. Zwar konnte die Feuerwehr den Brand schnell löschen. Dennoch entstand ersten Schätzungen der katholischen Kirchengemeinde zufolge ein großer Schaden. Die Kirche ist völlig verrußt. Sie bleibt geschlossen.

Pfarrer zeigt sich schockiert über Brandanschlag

Er sei völlig geschockt, dass jemand so etwas macht, sagt Pfarrer Rupert Willburger. Es sei eine schreckliche Erfahrung. Vergangenen Dienstag hatte jemand die Polster von drei Kirchenbänken angesteckt, worauf die Flammen auf das Holz der Bänke übergriffen. Zum Glück habe eine Frau, die in der Kirche immer Blumen gieße, das Feuer schnell entdeckt, so Pfarrer Willburger. Die alarmierte Feuerwehr rückte daraufhin mit 70 Mann an und löschte die Flammen. Der Rauch aber richtete Willburger zufolge großen Schaden an.

Ruß bedeckt den ganzen Kirchenraum

Laut Willburger ist die Kirche komplett verrußt, von der Orgel bis zum Altar. Er glaubt deshalb, dass sie teuer renoviert werden muss – und über Monate, wenn nicht ein ganzes Jahr lang, geschlossen bleibt. Zunächst müsse ein Gutachter nun klären, wie schlimm es ist. Dann gelte es Handwerker zu finden, die die Kirche säubern und renovieren. All das könne dauern.

Gläubige müssen auf andere Kirchen ausweichen

Die Menschen in dem 1.800-Einwohner-Ort müssten nun auf benachbarte Kirchen im Gemeindeverbund Argenbühl ausweichen. Eisenharz ist Teil des Verbunds. Eventuell veranstalte man Gottesdienste aber auch im Pfarrsaal in Eisenharz, so Pfarrer Willburger. Das müsse jetzt gemeindeintern besprochen werden. Dabei stelle sich auch die Frage, wo künftig Beerdigungen stattfinden können.

Kirche St. Benedikt verzeichnete bereits im März Brandanschlag

Der Brandanschlag auf die Eisenharzer Kirche ist nicht der erste, den die Kirchengemeinde verzeichnet. Schon im März habe jemand eine Kirchenbank angezündet, erklärt Pfarrer Rupert Willburger. Und auch damals wurde der Brand zufällig entdeckt, als die Messnerin ins Kirchengebäude kam. Sie habe das Feuer damals selbst gelöscht.

Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung

Auffällig sei, dass beide Taten jeweils an einem Dienstag zwischen 16:30 und 17 Uhr passiert seien, so Pfarrer Willburger. Er glaube daher, dass sie zusammenhängen. Dieser Vermutung geht auch die Polizei nach, die wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. Dass es Brandstiftung war, sei eindeutig, so eine Polizeisprecherin. Man habe am Tatort Brandbeschleuniger gefunden.

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