In Erinnerung an die Psychiatrie-Opfer des Nationalsozialismus ist am Montag ein Bus von Oberschwaben nach Grafeneck (Kreis Reutlingen) gefahren. Dort wurden Patienten der Psychiatrie in Weissenau im Rahmen des NS-Euthanasieprogramms ermordet. Veranstalter der Fahrt ist das Forum "Gemeinde-Psychiatrie-Kultur".
Kranke wurden in Grafeneck umgebracht
Am Zentrum für Psychiatrie (ZfP) in Weissenau-Ravensburg erinnert ein grauer Bus aus Beton an die dunkle Geschichte: Während der NS-Zeit wurden Kranke von dort aus mit Bussen in die Tötungsanstalt nach Grafeneck (Kreis Reutlingen) gebracht und umgebracht. Die aktuelle Busfahrt sollte ihren Weg nachvollziehen: von der Psychiatrie in Weissenau über die ehemalige Heilanstalt in Zwiefalten (Kreis Reutlingen) nach Grafeneck.
![Gedenkstätte Grafeneck (Foto: SWR, Martina Meisenberg) Gedenkstätte Grafeneck](/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/1713188860435%2Cbusfahrt-nach-grafeneck-104~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.jpg)
![Gedenkstätte Grafeneck (Foto: SWR, Martina Meisenberg) Gedenkstätte Grafeneck](/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/1713188860043%2Cbusfahrt-nach-grafeneck-102~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.jpg)
![Gedenkstätte Grafeneck (Foto: SWR, Martina Meisenberg) Gedenkstätte Grafeneck](/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/1713188859671%2Cbusfahrt-nach-grafeneck-100~_v-16x9@2dM_-ad6791ade5eb8b5c935dd377130b903c4b5781d8.jpg)
1940 und 1941 wurden 700 Patienten in die Tötungsanstalt transportiert und ermordet. Der Medizin-Historiker Thomas Müller erklärte den Teilnehmenden auf der Fahrt Hintergründe und Geschichte der NS-Euthanasie. Mit der Aktion sollte die Erinnerung wach gehalten werden, so die Veranstalter.