Spezial-Kletterer arbeiten in zehn Meter Höhe

Erste Felsarbeiten für neuen Steg durch Marienschlucht

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Die Arbeiten zur Wiedereröffnung der Marienschlucht schreiten voran. Spezialisten bereiten dafür einen neuen Stahl-Steg vor. Die Schlucht ist seit einem tödlichen Unfall gesperrt.

In der Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz) laufen derzeit Vorbereitungsarbeiten für einen neuen Stahl-Steg. Laut Christian Seng, einem der Projektverantwortlichen, haben die aufwändigen Arbeiten mit Rodungen von Bäumen begonnen. Anschließend brachte ein Hubschrauber Spezialwerkzeug in die Schlucht. Derzeit bringen Kletterer in der Schlucht Stahlnägel und Halterungen für den neuen Steg an. Der neue Fußweg soll ein sicheres Begehen der Schlucht wieder möglich machen, so Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen.

Der Stahl-Steg durch die Marienschlucht soll in zehn Meter Höhe verlaufen, erklärt Christian Seng. Daher arbeiten die Spezialisten gesichert an Seilen. Sie bohren in den Fels und verankern Stahlteile und Halterungen, "Felsanker" genannt.

"Am Dienstag werden zum einen noch die letzten Bohrungen ausgeführt, zum anderen werden Bohrungen verpresst und Spritzbeton bei einer Felssicherung aufgebracht."

Am Donnerstag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Länger dürften die Arbeiten in der Schlucht auch nicht dauern, denn bald beginnt die Balz- und Brutperiode des besonders geschützten Wanderfalken. Am Donnerstag soll das Werkzeug der Spezialkletterer per Hubschrauber wieder aus der Schlucht gebracht werden.

SWR-Reporter Martin Hattenberger war am Dienstag vor Ort bei den Felsarbeiten:

Stahl-Steg soll im August 2023 montiert werden

Weitere Bauarbeiten am neuen Steg sind aus Naturschutzgründen erst ab Ende August 2023 möglich. Dann sollen die Teile für den neuen Steg per Hubschrauber zur Schlucht transportiert und angebracht werden. Die Teile für den Steg werden in den kommenden Monaten erst noch konstruiert. Hierzu werden die neu eingebohrten Halterungen in der Felswand genau vermessen, per Computer werden die Teile anschließend passgenau gemacht.

Marienschlucht seit sieben Jahren nicht begehbar

Die Marienschlucht ist seit 2015 gesperrt. Damals ereignete sich in der Schlucht ein tödlicher Unfall. Eine Wanderin kam bei einem Erdrutsch ums Leben. Seitdem ist die Schlucht wegen Lebensgefahr gesperrt. Teile der Wanderwege rund um die Marienschlucht wurden vergangenes Jahr wiedereröffnet. Unter anderem ein Wanderweg von Konstanz-Wallhausen über den Burghof zum Bootsanlegesteg in der Nähe des unteren Eingangs der Schlucht. Auch der Bootsanlegesteg selbst wurde saniert und vergangenes Jahr wiedereröffnet. Er wird in den Sommermonaten angefahren.

Die Marienschlucht ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsziel, sie ist auch eine Touristenattraktion. Die an die Schlucht grenzenden Kommunen Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz-Wallhausen (alle Kreis Konstanz) haben lange gerungen, um eine Lösung für die Wiedereröffnung der Schlucht möglich zu machen. Das Projekt soll rund vier Millionen Euro kosten, so Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen.

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SWR

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