Bislang konnten Spaziergänger die Büffel nur sehen, wenn diese nah an den Wanderweg herankamen. Mit einem neuen Aussichtsturm können die Tiere nun auch aus größerer Entfernung beobachtet werden. Eine Infotafel soll zusätzlich Informationen über das Schutzgebiet vermitteln.
Der neue, rund sechs Meter hohe Aussichtsturm wurde am Mittwoch eingeweiht. Er soll Besucherinnen und Besuchern des Naturschutzgebiets Moosmühle bei Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) einen Ausblick sowohl auf das Biotop als auch auf eine Wasserbüffelherde ermöglichen.
Wasserbüffel als Landschaftspfleger
Bereits im Jahr 2020 startete die Stadt Leutkirch das extensive Landschaftspflegeprojekt. In Zusammenarbeit mit der Heinz Sielmann Stiftung, die seit 30 Jahren Naturschutzprojekte realisiert, setzt sie seit vier Jahren eine Wasserbüffelherde zur Beweidung der zuvor stark zugewachsenen Moorflächen ein.
Die Tiere fressen Schilf und Buschwerk ab und lichten damit das Gebiet. So soll sich beispielsweise der gefährdete Kiebitz wieder im Naturschutzgebiet ansiedeln. Durch das schonende Abgrasen der Wiesen wird zusätzlich der Einsatz von teuren Spezialgeräten vermieden.
Naturschutzgebiet Moosmühle ist eine Heimat für Biodiversität
Ziel des Schutzgebietes Moosmühle ist es laut der Stadt Leutkirch, den menschlichen Eingriff in die Natur zu korrigieren und den Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen zu erhalten. Die Gebiete um den östlichen Teil des Stadtweihers Leutkirch stehen deshalb seit 1991 unter Naturschutz. Sie beinhalten neben einer etwa 14 Hektar großen sumpfigen Waldfläche und Feuchtwiesen auch ein sogenanntes Kalkflachmoor, ein moosreiches Pflanzengebiet, in dem verschiedene Orchideenarten zu Hause sind. Wasservögel wie Eisvogel und Graureiher nutzen das Naturschutzgebiet als Rast- und Brutstätte. Um die Vögel dabei nicht zu stören, ist das Freibad am südlichen Ufer des Stadtweihers von September bis April geschlossen.