Neuer Aussichtsturm für Tierbeobachtung eingeweiht

Wasserbüffelherde pflegt Naturschutzgebiet Moosmühle bei Leutkirch

Stand
Autor/in
Corinna Scheller
SWR-Redakteurin Corinna Scheller Autorin Bild
Lionel Killy

Schon seit Längerem streift eine Wasserbüffelherde durch das Naturschutzgebiet Moosmühle. Jetzt kann man das tierische Treiben auch von einem Aussichtsturm beobachten.

Bislang konnten Spaziergänger die Büffel nur sehen, wenn diese nah an den Wanderweg herankamen. Mit einem neuen Aussichtsturm können die Tiere nun auch aus größerer Entfernung beobachtet werden. Eine Infotafel soll zusätzlich Informationen über das Schutzgebiet vermitteln.

Der neue, rund sechs Meter hohe Aussichtsturm wurde am Mittwoch eingeweiht. Er soll Besucherinnen und Besuchern des Naturschutzgebiets Moosmühle bei Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) einen Ausblick sowohl auf das Biotop als auch auf eine Wasserbüffelherde ermöglichen.

Der neue Holzturm im Naturschutzgebiet Moosmühle ist etwa sechs Meter hoch.
Von dieser Plattform aus kann man die Wasserbüffel und das Naturschutzgebiet beobachten.

Wasserbüffel als Landschaftspfleger

Bereits im Jahr 2020 startete die Stadt Leutkirch das extensive Landschaftspflegeprojekt. In Zusammenarbeit mit der Heinz Sielmann Stiftung, die seit 30 Jahren Naturschutzprojekte realisiert, setzt sie seit vier Jahren eine Wasserbüffelherde zur Beweidung der zuvor stark zugewachsenen Moorflächen ein.

Die Wasserbüffel sorgen jetzt wieder dafür, dass die Flächen offen sind, Strukturvielfalt entsteht und so ganz viele Arten neuen Lebensraum bekommen.

Die Tiere fressen Schilf und Buschwerk ab und lichten damit das Gebiet. So soll sich beispielsweise der gefährdete Kiebitz wieder im Naturschutzgebiet ansiedeln. Durch das schonende Abgrasen der Wiesen wird zusätzlich der Einsatz von teuren Spezialgeräten vermieden.

Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Moosmühle
Die Wasserbüffel grasen Schilf und andere Pflanzen im Naturschutzgebiet ab. Bild in Detailansicht öffnen
Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Moosmühle
Insgesamt 16 Tiere zählt die Büffelherde. Bild in Detailansicht öffnen
Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Moosmühle
Die Herde wird von der Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft gehalten. Bild in Detailansicht öffnen
Wasserbüffel im Naturschutzgebiet Moosmühle
Die Wasserbüffelherde im Naturschutzgebiet. Bild in Detailansicht öffnen

Naturschutzgebiet Moosmühle ist eine Heimat für Biodiversität

Ziel des Schutzgebietes Moosmühle ist es laut der Stadt Leutkirch, den menschlichen Eingriff in die Natur zu korrigieren und den Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen zu erhalten. Die Gebiete um den östlichen Teil des Stadtweihers Leutkirch stehen deshalb seit 1991 unter Naturschutz. Sie beinhalten neben einer etwa 14 Hektar großen sumpfigen Waldfläche und Feuchtwiesen auch ein sogenanntes Kalkflachmoor, ein moosreiches Pflanzengebiet, in dem verschiedene Orchideenarten zu Hause sind. Wasservögel wie Eisvogel und Graureiher nutzen das Naturschutzgebiet als Rast- und Brutstätte. Um die Vögel dabei nicht zu stören, ist das Freibad am südlichen Ufer des Stadtweihers von September bis April geschlossen.

Das Naturschutzgebiet Moosmühle besteht unter anderem aus Wäldern und Feuchtwiesen
Das Naturschutzgebiet Moosmühle besteht unter anderem aus Wäldern und Feuchtwiesen.

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