Die Chancen für junge Handwerker, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen, stehen in der Region Bodensee-Oberschwaben derzeit so gut wie lange nicht mehr. Das teilt die Handwerkskammer Ulm mit. "Viele Handwerksbetriebe im Kammergebiet suchen in den nächsten Jahren junge und mutige Chefinnen und Chefs. Gründern und Nachfolgern stehen jetzt alle Türen offen", so Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
1.700 Inhaber stehen kurz vor der Rente
Die Inhaber von mehr als 1.700 Handwerksbetrieben in den Kreisen Ravensburg, Biberach und Bodensee sind über 60 Jahre alt und gehen in den kommenden Jahren in Rente. Im gesamten Gebiet der Handwerkskammer Ulm betrifft das mehr als 3.400 von insgesamt 20.000 Handwerksbetrieben. Die Handwerkskammer geht davon aus, dass die Zahl in den nächsten Jahren deutlich steigt.
Handwerkskammer Ulm bietet Hilfe bei Betriebsübergabe
Die Handwerkskammer sieht die Situation als Chance für junge Handwerker und Handwerkerinnen, aber auch als Risiko. Sie hofft, dass sich möglichst viele Nachfolger finden und die Betriebe so erhalten bleiben. Die Handwerkskammer will Betriebe unterstützen, indem sie unter anderem bei der Nachfolgersuche oder bei der Betriebsübergabe hilft. Im Jahr 2015 gründete die Handwerkskammer Ulm das Zentrum für Betriebsnachfolge (ZEN). Seitdem habe man mehr als 1.500 Betriebsübergaben erfolgreich betreut.