Airbus Defence and Space in Immenstaad am Bodensee baut seit Jahrzehnten Satelliten. Aber dieses Projekt für die europäische Weltraumorganisation ESA ragt dennoch heraus: Ein Team mit 130 Beschäftigten baut sechs Satelliten für Galileo, das europäische Satellitennavigationssystem.
Auftrag in dreistelliger Millionenhöhe
Die ESA hat den Bau der Satelliten im Auftrag der EU vergeben. Die Kosten dafür belaufen sich nach ESA-Angaben auf mehr als 700 Millionen Euro.
Satellitenbau am "Fließband"
Mit dem Bau der Satelliten beginnt für die Satellitenbauer am Bodensee auch eine neue Epoche: Erstmals baut der Standort Satelliten in Serie und nicht als Einzelstück. Der erste steht sozusagen als Rohbau bereits im Reinraum. Das ist eine riesige Halle, in der die Luft gefiltert und die Verunreinigung etwa durch Staub auf das Minimalste reduziert wird.
Europäisches Satellitenprojekt
Die europäischen Partner liefern nun die Instrumente, die an den "Rohbau", also die Satellitenstruktur, wie die Experten sagen, geschraubt werden. Anfang kommenden Jahres ist der zweite Satellit dran, dann folgen die nächsten.
Satelliten liefern noch bessere Daten aus dem All
In etwa zwei Jahren soll der erste Satellit fertig sein, die anderen folgen dann nach und nach. Sie sind Galileo-Satelliten der sogenannten zweiten Generation. Die Raumsonden sollen ESA-Angaben zufolge mit verbesserten Navigationsantennen ausgestattet sein und die Genauigkeit des bestehenden Navigationssystems verbessern. Javier Benedicto, der Direktor für Navigation bei der ESA, sieht darin einen "Meilenstein" und ist überzeugt davon, mit diesem "Engagement der ESA, die Grenzen der Satellitennavigation neu zu definieren".
Die sechs neuen Galileo-Satelliten sollen einmal rund 15 Jahre lang ihre Daten aus dem Weltraum zur Erde schicken. Weitere sechs solcher Satelliten werden vom Unternehmen Thales gebaut.