Auf den Straßen Baden-Württembergs hat es am Mittwoch anlässlich des länderübergreifenden Fahndungs- und Sicherheitstags verstärkt Polizeikontrollen gegeben. Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums haben die knapp 3.000 eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im Land rund 12.400 Personen, 6.300 Fahrzeuge sowie mehr als 11.400 Dokumente kontrolliert. Dabei registrierten sie mehr als 480 Straftaten und knapp 3.100 Ordnungswidrigkeiten. 38 Menschen wurden vorläufig festgenommen, zudem wurden insgesamt 67 Haftbefehle vollstreckt.
BW-Innenminister sieht Sicherheitsempfinden gestärkt
Außerdem nahm die Polizei 30 Gegenstände in Verwahrung - darunter befanden sich verbotene Messer, zwei Macheten, Reizstoffsprühgeräte sowie Bargeld in Höhe von knapp 37.700 Euro. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse von einem "deutlichen Zeichen" für das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. "Gemeinsam mit den anderen beteiligten Ländern haben wir den Kontrolldruck und die polizeiliche Präsenz an diesem Tag deutlich erhöht", sagte Strobl. Und das Konzept sei aufgegangen - dafür sprächen die Zahlen.
An A6 mehrere Fälle von Fahren unter Drogeneinfluss entdeckt
In der Kurpfalz etwa zeigte die Polizei den ganzen Tag über mehr Präsenz in der Öffentlichkeit. Ab 10 Uhr kontrollierte die Polizei an der Autobahn 6 bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) gezielt Fahrzeuge und Personen. Dafür waren laut Polizei rund 150 Beamte im Einsatz. An der Aktion waren neben der Polizei Mannheim sowie der Bundespolizei auch der Zoll und die Ausländerbehörde beteiligt.
Die Beamtinnen und Beamten überprüften unter anderem die Betroffenen auf ihre Fahrtüchtigkeit. Es habe am Morgen bereits mehrere Fälle von Fahren unter Drogeneinfluss gegeben, berichtete die Polizei. Außerdem gebe es zum Beispiel Lkw-Fahrer, die mit zwei Identitäten unterwegs seien. Damit wollten sie verheimlichen, dass sie schon 16 Stunden auf der Straße sind statt der erlaubten acht, so ein Polizeisprecher. Zudem war der Zoll mit Rauschgiftspürhunden auf dem Rastplatz unterwegs. Dabei ergab sich ein Verdacht auf Drogenschmuggel aus dem Ausland.
Nicolas Schütz von der Verkehrspolizeiinspektion Mannheim spricht über die Ziele des Aktionstages:
Polizei klärt über Betrugsmaschen auf
Auch auf der Ostalb fanden am Mittwoch mehr Polizeikontrollen als sonst statt. Die Polizeipräsidien Ulm und Aalen beteiligten sich beim länderübergreifenden Sicherheitstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum.
Wie ein Polizeisprecher in Aalen dem SWR sagte, ging es beispielsweise um die Verkehrssicherheit an Schulwegen, aber auch um Kontrollen von Personen und Fahrzeugen sowie im Güterverkehr. Großkontrollen gab es an der A8 und A7, auch Zoll und Steuerfahndung waren im Einsatz. Zudem klärte die Polizei über Betrugsmaschen wie etwa Enkeltricks auf.
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Nach Angaben des Innenministeriums beteiligte sich die Landespolizei Baden-Württemberg zum siebten Mal am länderübergreifenden Fahndungs- und Sicherheitstag. Dabei führte sie gemeinsame Kontroll- und Fahndungsaktionen unter anderem mit den Polizeibehörden von Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland durch. Beim Aktionstag mit dabei waren auch Einsatzkräfte der Bundespolizei, des Zolls und der Steuerfahndung sowie Beamte und Beamtinnen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, der Ausländerbehörden und der Justiz.
Fokus auf Aggressions-, Verkehrs- und Drogendelikte
Bereits im Vorfeld hatte Innenminister Thomas Strobl (CDU) betont, Kriminalität mache an den Ländergrenzen nicht halt. In diesem Jahr werde man sich auf die Bekämpfung der Straßenkriminalität konzentrieren. Sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Michael Ebling (SPD) sagte, im Fokus stünden Aggressions- und Verkehrsdelikte sowie Drogenkriminalität.
Aus Sicht des hessischen Innenministers Roman Poseck (CDU) ist der deutschlandweit erhebliche Anstieg der Kriminalität im vergangenen Jahr ein Weckruf für Politik und Gesellschaft. Man müsse reagieren und alles dafür tun, dass sich Menschen wieder sicher fühlten.