Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg
Sieben-Tage-Inzidenz innerhalb einer Woche fast verdoppelt
19:00 Uhr
In Baden-Württemberg ist die Sieben-Tage-Inzidenz erneut gestiegen. Das Landesgesundheitsamt (LGA) gibt sie aktuell mit 410,3 an (Stand 16 Uhr). Vor einer Woche lag sie bei 211,0. Innerhalb eines Tages wurden dem LGA demnach 13.906 Corona-Neuinfektionen gemeldet. In den Kliniken des Landes werden derzeit 78 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf Intensivstationen behandelt (Vorwoche: 72). Auch die Hospitalisierungsinzidenz hat sich innerhalb einer Woche fast verdoppelt und wird mit 4,3 angegeben (Vorwoche: 2,2). Zehn weitere Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesfälle landesweit auf insgesamt 17.290 Menschen.
FDP im Bundestag: Länder sollen Isolationspflicht selbst beenden
16:28 Uhr
Die FDP im Bundestag hat die vier Länder, die beim Bund auf ein Ende der Isolationspflicht drängen, zum Handeln aufgefordert. Die liberale Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus sagte am Mittwoch in Berlin, die Länder könnten selbst über die Dauer einer Isolation im Falle einer Corona-Infektion entscheiden. "Wenn die Minister das Ende der Isolationspflicht fordern, können sie das jetzt schon umsetzen", sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion. Die Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein hatten am Dienstag ihren Bundeskollegen Karl Lauterbach (SPD) per Brief aufgefordert, dafür zu sorgen, dass das Robert Koch-Institut (RKI) die Quarantäneregeln schnell ändert. Lauterbach wies den Vorstoß umgehend zurück. Aus dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium hieß es zu den Äußerungen der Bundes-FDP: "Aus unserer Sicht sollte es bundeseinheitliche Regelungen in diesem wichtigen Feld geben." Ein Flickenteppich sei nicht sinnvoll.
Kein Freitesten für Kinder und Jugendliche in BW
14:20 Uhr
Kinder und Jugendliche müssen sich nach einer Infektion mit dem Coronavirus nicht freitesten. Das teilten Gesundheitsminister Manfred Lucha sowie Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) in Stuttgart mit. Das neue Infektionsschutzgesetz des Bundes sah ursprünglich vor, dass Kinder und Jugendliche beim Zutritt zu Schulen, Kindertagesstätten sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe künftig einen negativen Test vorlegen müssen. In Baden-Württemberg gilt nach den derzeitigen Regelungen für Erwachsene eine fünftägige Absonderungszeit, aber keine Pflicht zur Vorlage eines negativen Tests. Für Kinder und Jugendliche sollen nach einer Corona-Erkrankung die selben Vorgaben gelten wie für Erwachsene, so die Begründung des Landes.
Hinweise auf Ursache von Herzmuskelentzündung nach Impfung entdeckt
12:58 Uhr
Ein Forscherteam hat Hinweise darauf gefunden, was die Ursache für Herzmuskelentzündungen nach Corona-Impfungen sein könnte. Eine solche Nebenwirkung ist äußert selten und heilt meist problemlos, trat aber dennoch statistisch gehäuft bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern nach Immunisierungen mit mRNA-Impfstoffen auf. Ein Forscherteam aus Deutschland und Israel hat nun einen neuen Mechanismus bei der Entstehung von Herzmuskelentzündungen aufgedeckt, wie die Universität des Saarlands in Homburg berichtete, die an den Untersuchungen beteiligt war. Die Studie wurde im "New England Journal of Medicine" als Kurzbericht publiziert. Es wurden Blutproben von Patienten analysiert, von denen meist auch Gewebeproben vorlagen, die nach einer Entzündung des Herzmuskels aus diesem entnommen worden waren. Insbesondere bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern konnten dabei sogenannte Autoantikörper gegen einen zentralen körpereigenen Entzündungshemmer (Interleukin-1-Rezepetor-Antagonist) nachgewiesen werden. Dadurch werde die Wirkung entzündungsfördernder Botenstoffe begünstigt, wie Lorenz Thurner vom José-Carreras-Center des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg berichtete.
Erhebung: Heime sehen keinen Unterstützungsbedarf beim Impfen
12:21 Uhr
Wer in einem baden-württembergischen Pflegeheim lebt und eine Impfung gegen das Coronavirus wünscht, der bekommt die auch - das ist laut Landesgesundheitsministerium Ergebnis einer neuen Erhebung. Ende August wurde über die Heimaufsichtsbehörden bei Pflegeheimen im Land der Unterstützungsbedarf beim Impfen der Bewohner abgefragt, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. 1.411 Einrichtungen gaben Rückmeldung. Ergebnis: Weniger als ein Prozent der Einrichtungen gaben an, die Bewohner noch nicht über Impfmöglichkeiten informiert zu haben. Es sei zudem laut Ministerium kein Fall gemeldet worden, "in dem einem artikulierten Impfwunsch trotz aller Bemühungen nicht entsprochen werden konnte". Mehr als 99 Prozent der Einrichtungen haben nach eigenen Angaben keinen Unterstützungsbedarf beim Thema Impfen.
Umfrage: Mehrheit will freiwillig Maske im Flugzeug tragen
11:17 Uhr
Nach dem Wegfall der Maskenpflicht in Flugzeugen will einer Umfrage zufolge die Mehrheit weiter eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. 35 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov an, dass sie es für wahrscheinlich hielten, ab dem 1. Oktober weiter freiwillig eine Maske im Flieger zu tragen. Für 27 Prozent ist das "nicht wahrscheinlich", 31 Prozent gaben in der Umfrage an, nicht zu fliegen. Ab Oktober gelten neue Corona-Regeln. In Flugzeugen müssen Passagiere keine Maske mehr tragen. Bundesweit vorgeschrieben werden FFP2-Masken dagegen in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen. Auch in Fernzügen gilt weiter eine Maskenpflicht, wobei für Kinder eine einfache OP-Maske reicht.
Seniorenverbände kritisieren Maskenpflicht für Heimbewohner
10:56 Uhr
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) hat die ab Samstag geltende FFP2-Maskenpflicht in Altenheimen scharf kritisiert. "Keiner anderen Bevölkerungsgruppe wird zugemutet, trotz vier Impfungen im eigenen Zuhause eine Maske zu tragen", erklärte die Bagso-Vorsitzende Regina Görner in Bonn. Sie forderte eine Aufhebung der Maskenpflicht für die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen. Ab dem 1. Oktober gilt bundesweit eine FFP2-Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohner in den öffentlichen und gemeinschaftlich genutzten Bereichen von stationären Pflegeeinrichtungen. Sie dürften sich dann nur noch in ihrem eigenen Zimmer ohne Maske aufhalten, erklärte Görner. Die Wege zu gemeinsamen Mahlzeiten sowie die Teilnahme an Freizeit- und Beschäftigungsangeboten seien nur mit Maske möglich. Das sei eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität der Menschen, kritisierte die Bagso-Vorsitzende. "Dabei hatte die Politik versprochen, dass eine soziale Isolation in Pflegeeinrichtungen nie wieder vorkommen darf."
Wiesn-Welle? Corona-Zahlen in München steigen immer schneller
8:23 Uhr
Gut eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfests in München hat die Sieben-Tage-Inzidenz sowohl in der Stadt München als auch in Bayern allgemein die Marke von 500 überstiegen. Das geht aus den am Mittwochmorgen gemeldeten Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Für Bayern insgesamt bedeutet die Inzidenz von 503,2 einen Anstieg um gut 67 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. In München hat sich die Inzidenz mit aktuell 547 in diesem Zeitraum sogar mehr als verdoppelt. Expertinnen und Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfests eine "Wiesn-Welle" vorhergesagt. Ein Zusammenhang des besonders starken Anstiegs in München mit dem Oktoberfest lasse sich derzeit zwar kaum beweisen, er liege aber nahe: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein starker Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen.
RKI: Fast 96.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages
4:55 Uhr
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland um 95.811 Fälle gestiegen. Sie liegt demnach bei mehr als 33,13 Millionen. Das RKI gibt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 379,6 an. Sie lag am Vortag bei 334,9. 138 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben.