Das war der Freitag in Baden-Württemberg
Stuttgarter Kliniken uneins bei Quarantäne-Neuregelung
21:02 Uhr
Die Kliniken im Land diskutieren darüber, ob mit Corona infizierte Beschäftigte arbeiten sollten, wenn sie keine Symptome haben. Das Personal ist durch die Sommerwelle und die Urlaubszeit noch knapper als sonst. Seit gut einer Woche gibt es unter bestimmten Voraussetzungen eine verkürzte Quarantänezeit. Nun haben sich Vertreter zweier Kliniken in Stuttgart dazu geäußert. Vom Marienhospital kommt Kritik, am Robert-Bosch-Krankenhaus ist der medizinische Geschäftsführer hingegen zufrieden mit der Regelung.
Zukunftsängste bei Thermen: Gaspreise und weniger Gäste als vor Pandemie
19:55 Uhr
Weil viele Thermen in Baden-Württemberg durch die Corona-Pandemie bereits finanziell geschädigt sind, blicken sie umso besorgter auf die hohen Gaspreise. Während sich manche einen Umstieg auf Alternativen leisten können, brauchen andere auch künftig Gas zum Heizen. Zusätzlich belastet die Thermen, dass vielerorts weniger Besucherinnen und Besucher kommen als vor der Pandemie. In Bad Wildbad (Kreis Calw) beispielsweise seien rund 20 Prozent der Gäste nach dem Lockdown nicht zurückgekehrt.
BW will Online-Portal für Impftermine anbieten
17:37 Uhr
Die Landesregierung arbeitet an einem Online-Termin-Portal für Corona-Impfungen. Damit soll die Nachfrage nach Impfungen, die wegen des neuen Infektionsschutzgesetzes im Herbst steigen könnte, abgedeckt werden. Neben dem Online-Portal soll im Herbst eine Online-Plattform für Impftermine freigeschaltet werden. Darin sollen Praxen, Kliniken und Apotheken aufgeführt werden, die Corona-Impfungen durchführen. Wer keinen Zugang zum Internet hat, soll seinen Impftermin auch telefonisch vereinbaren können. Für die Verteilung des Impfstoffs wird weiterhin der Bund zuständig sein. Der Entwurf für das Infektionsschutzgesetz, das zum 1. Oktober gelten soll, sieht vor, dass die Länder im Herbst wieder die Maskenpflicht verhängen dürfen. Lockerungen soll es nur für Geimpfte geben, deren Impfung nicht älter als drei Monate ist. Alternativ soll dann auch ein aktueller Test oder ein aktueller Genesenennachweis gelten.
18 weitere Corona-Tote in BW
17:04 Uhr
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist leicht gesunken. Das Landesgesundheitsamt meldet einen Wert von 429,0 (Stand: 16 Uhr). Am Vortag wurde er mit 442,9 angegeben. Vor genau einer Woche lag die Inzidenz noch bei 645,9 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Insgesamt wurden dem Landesgesundheitsamt 8.020 neue Infektionsfälle gemeldet. Auf den Intensivstationen in den Kliniken werden aktuell 117 Menschen behandelt, vier mehr als am Vortag (Vorwoche: 151 Intensivpatienten). Auf den Normalstationen in Baden-Württemberg ging die Zahl der Corona-Infizierten dagegen auf 1.531 zurück, 82 weniger als am Donnerstag (Vorwoche: 1.756). 18 weitere Erkrankte starben mit oder an dem Coronavirus.
Deutsches Rotes Kreuz an der Belastungsgrenze
16:40 Uhr
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Baden-Württemberg klagt über eine verschärfte Personalsituation im Rettungsdienst. Die Zahl der Coronainfektionen bei den Mitarbeitenden steige täglich, das verbleibende Personal befinde sich an der Belastungsgrenze:
Harsche Kritik an Lauterbach und Buschmann aus der Pflege
15:06 Uhr
Bernhard Schneider, der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, hat die Corona-Politik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) scharf kritisiert. Er verband damit die Forderung nach schärferen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sowie einer allgemeinen Impfpflicht. "Die Maßnahmen können am besten mit 'Augen zu und weiter so' beschrieben werden", sagte Schneider. "Sie zeigen, dass in Berlin eine vorausschauende Coronapolitik endgültig dem Prinzip der Hoffnung gewichen ist. Sie zeigen, dass der Gesundheitsminister die wichtigsten Schutzmaßnahmen politisch nicht durchsetzen kann. Und sie zeigen, dass die FDP noch immer nicht in verantwortlichem Regierungshandeln angekommen ist." Pflegeheime ließen sich nicht abschotten, so Schneider. Wenn die Inzidenz in der Bevölkerung steige, finde das Virus seinen Weg auch in Pflegeeinrichtungen. Die Evangelische Heimstiftung ist nach eigenen Angaben der größte Träger von Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg. Sie betreibt demnach 165 Pflegeeinrichtungen im Land, in welchen mehr als 13.000 Menschen betreut werden.
Patientenschützer fordert Rückkehr zu kostenlosen Bürgertests
13:49 Uhr
Corona-Schnelltests in Testzentren sollten nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz wieder kostenlos sein. Derzeit stocke es bei der Erstattung für die Testanbieter, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Anders als die Impfung verhindere das Testen eine unkontrollierte Weitergabe des Virus. "Vor dem Hintergrund der komplizierten und praxisfernen Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wäre es klug, die Bürgertests wieder kostenlos zu machen", sagte er. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe die Anfang Juli getroffene Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung zur Abrechnung der sogenannten Bürgertests noch immer nicht rechtlich abgesichert. "Karl Lauterbach ist aufgefordert, das bis zum 8. August verbindlich zu regeln", erklärte Brysch. Bürgertests sind seit Ende Juni nicht mehr für alle kostenlos, sondern nur noch für bestimmte Risikogruppen und Anlässe.
Ärztin wegen falscher Masken-Atteste zu Haftstrafe verurteilt
13:27 Uhr
Wegen der Ausstellung von Hunderten falschen Masken-Attesten ist eine Ärztin aus Oberbayern zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Aufgrund der mangelnden Schuldeinsicht der Angeklagten sei die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden, so das Gericht. Das Amtsgericht ordnete auch ein dreijähriges Berufsverbot gegen die Frau an. Zudem wurde ein vorläufiges Berufsverbot verhängt, das bis zur Rechtskraft des Urteils gelten soll. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung haben mittlerweile Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Jeder achte Corona-Infizierte leidet laut Studie an Long Covid
12:27 Uhr
Jeder achte Corona-Infizierte leidet Wochen oder Monate nach der Infektion an mindestens einem Symptom von Long Covid. Das geht aus einer großangelegten Studie aus den Niederlanden hervor, die am Donnerstag in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde. Die Forscherinnen und Forscher hatten mehr als 76.400 Erwachsene gebeten, einen Online-Fragebogen zu 23 häufigen Long-Covid-Symptomen auszufüllen. Im Studien-Zeitraum zwischen März 2020 und August 2021 gaben mehr als 4.200 oder 5,5 Prozent der Teilnehmer an, dass bei ihnen eine Corona-Infektion festgestellt wurde. Die Daten deuten nach Angaben der Forscher darauf hin, dass 12,7 Prozent der Corona-Patienten - also etwa jeder Achte - an Langzeit-Beschwerden leiden. Häufige Long-Covid-Symptome sind demnach Brustschmerzen, Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Geschmacks- und Geruchsverlust und allgemeine Erschöpfung.
Kassenärztliche Vereinigungen stellen Zahlungen an Testzentren ein
12:07 Uhr
Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben die Auszahlungen an die Corona-Testzentren gestoppt. Sie befürchten, bei Betrügereien haftbar gemacht zu werden. Nach der neuen Testverordnung gibt es seit dem 30. Juni kostenlose Tests und Tests mit drei Euro Zuzahlung nur für bestimmte Personengruppen, die ihren Anspruch nachweisen müssen. Nach Protesten der Kassenärztlichen Vereinigungen hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zugesagt, dass diese die Anspruchsvoraussetzungen für die Tests nicht inhaltlich prüfen müssten. Eine entsprechende Änderung der Testverordnung stehe aber immer noch aus, kritisiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung in einem Brief an Lauterbach. Deshalb sähen sich die Vereinigungen derzeit "außerstande, Auszahlungen vorzunehmen". Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, äußerte sich empört. "Dass die Betreiber von Testzentren für ihre Arbeit im Juli vorerst kein Geld bekommen, ist ein Skandal", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitag), die zuerst über das Thema berichtet hatte.
Höchster Pandemie-Krankenstand in erstem Halbjahr 2022
6:14 Uhr
Beschäftigte in Baden-Württemberg haben sich in der ersten Jahreshälfte 2022 einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge so lange krankgemeldet wie nie während der Corona-Pandemie. Dort ganzjährig versicherte Beschäftigte seien zwischen Januar und Juni im Schnitt fast sieben Tage krankgeschrieben gewesen, rund 1,6 Tage mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Krankenkasse mit.
Bundesweit weniger Corona-Neuinfektionen
4:44 Uhr
In Deutschland wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) seit Donnerstag 59.506 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind 25.292 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 432,2 von 451,3 am Vortag. 165 weitere Personen sind bundesweit im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben.
Intensivmediziner erwartet keine Überlastung der Krankenhäuser im Herbst
2:25 Uhr
Der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis äußert sich zuversichtlich zur Entwicklung der Corona-Pandemie im Herbst und Winter. Die Pläne für Änderungen am Infektionsschutzgesetz böten ausreichende Möglichkeiten, um eine mögliche Infektionswelle im Herbst abzuschwächen, sagte Karagiannidis der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). "Ich rechne in der kalten Jahreszeit ab Oktober auch nicht mit einer Überlastung der Intensivstationen durch Covid-19 wie zuvor in der Pandemie", erklärte Karagiannidis. Der Mediziner, der auch Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung ist, mahnte allerdings eine bessere Datengrundlage zur Beurteilung des Infektionsgeschehens an. "Unser größtes Problem wird ein großer Ausfall von Arbeitskräften sein, sollte es wieder mehr Infektionen geben", betonte er. Damit die Länder die wirksamen Maßnahmen zielgenau verhängen könnten, brauche es noch mehr Daten etwa zur Auslastung der Normalstationen und Rettungsstellen.
Lehrerverband fordert Impfstationen und Impfbusse
2:15 Uhr
Der Deutsche Lehrerverband hat neue niedrigschwellige Impfangebote an den Schulen gefordert. "Wir denken da an mobile Impfstationen und Impfbusse, was sich auch in der Vergangenheit schon bewährt hat", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der "Rheinischen Post". Gefordert seien die staatlichen Gesundheitsämter und -behörden sowie die Kommunen. Meidinger bekräftigte seine Kritik an der geplanten Ausnahme von der Maskenpflicht für Grundschüler. Erklärungsbedürftig sei, warum die Politik es im Grundschulbereich lieber in Kauf nehme, dass bei heftigem Infektionsgeschehen Unterricht ausfalle, anstatt zur Vermeidung im Vorfeld eine Maskenpflicht anordnen zu können. Dies sei umso bedenklicher, als in den Grundschulen die Quote nicht geimpfter Kinder nach wie vor am höchsten sei.
Gesundheitsminister Lauterbach mit Corona infiziert
1:22 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 59-Jährige sei am Donnerstagabend positiv getestet worden, teilte sein Ministerium am frühen Freitagmorgen mit. Ihm gehe es gut, er habe nur leichte Symptome und nehme seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation war. Lauterbach ist nach Angaben seines Ministeriums vierfach geimpft. "Dies zeigt, dass bei der hochansteckenden Omikronvariante eine Infektion selbst bei äußerster Vorsicht nicht vollständig auszuschließen ist", schrieb das Ministerium. Der Minister appelliere daher erneut an alle, sich umsichtig zu verhalten und auf einen ausreichenden Impfschutz zu achten, damit Infektionen und schwere Verläufe soweit wie möglich verhindert werden könnten.