Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Montag, 24. Oktober 2022

Stand

Das war der Montag in Baden-Württemberg

Engpässe in Krankenhäusern: Mehr Lohn gefordert

20:28 Uhr

Das Personal ist knapp, die Schichten anstrengend: Die Corona-Pandemie hat bei den Mitarbeitenden in den Kliniken Spuren hinterlassen. Dank der hohen Inflation fordert die Gewerkschaft ein Lohnplus von 10,5 Prozent, was die Arbeitgeber bislang ablehnen.

Länder wollen bei Maskenpflicht in Innenräumen einheitlich vorgehen

19:25 Uhr

Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der Länder wollen bei der Einführung einer möglichen Maskenpflicht in Innenräumen geschlossen vorgehen und dafür entsprechende Schwellenwerte erarbeiten. Das sagte eine Sprecherin von Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur nach einer Schalte der Ressortschefs. Grimm-Benne ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Eine Arbeitsgruppe soll nun klären, "wie man zum Beispiel Maskenpflicht in Innenräumen einführen könnte, welche Schwellenwerte da gelten sollten". Am 9. und 10. November soll darüber beraten werden und inwieweit die Hospitalisierungsrate berücksichtigt werden müsse, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus seien sich die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister einig, dass an einer Maskenpflicht im Nahverkehr festgehalten werden soll.

8,9 Prozent der Intensivbetten in BW mit Corona-Patienten belegt

17:24 Uhr

Auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg werden laut Landesgesundheitsamt (LGA) (Stand: 16 Uhr) derzeit 178 Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt. Am Freitag waren es 175, am Montag vor einer Woche 178. Laut DIVI-Intensivregister sind momentan 8,9 Prozent der Intensivbetten mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Am Freitag waren es 8,7 Prozent, vor einer Woche waren es 9,0 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist weiter gesunken und liegt bei 541,8. In der Vorwoche lag sie noch bei 742,8. Dem LGA wurden 14.233 Neuinfektionen gemeldet, vergangenen Montag waren es 21.917. Außerdem starben 19 weitere Personen starben am oder mit dem Coronavirus.

EU stellt sich für kommende Gesundheitskrisen neu auf

16:08 Uhr

Als Lehre aus der Corona-Pandemie hat sich die EU für kommende Gesundheitskrisen neu aufgestellt. So soll die Gesundheitsbehörde ECDC gestärkt und die Zusammenarbeit über Landesgrenzen ausgebaut werden. Neben der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ist die ECDC die zweite wichtige Einrichtung der EU im Gesundheitsbereich. Das ECDC soll europaweit Infektionskrankheiten überwachen und Informationen dazu an die EU-Mitgliedsstaaten weitergeben. Darüber hinaus wird die EU-Kommission erstmals dazu in der Lage sein, einen EU-weiten Gesundheitsnotstand auszurufen. Damit soll ein koordiniertes Vorgehen, etwa beim Kauf und der Lagerung von wichtigen Gütern, geregelt werden. Zudem können Produktionskapazitäten kurzfristig hochgefahren werden.

Charité: Ausweitung der Maskenpflicht würde den Kliniken helfen

14:36 Uhr

Berlins Universitätsklinik Charité sieht das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen mit Sorge. "Wir laufen an der Charité möglicherweise in eine Situation hinein, in der wir die reguläre Versorgung wieder einschränken müssen", sagte Charité-Vostandsmitglied Martin Kreis am Montag. "Wenn der Infektionsschutz mit der Maskenpflicht in Innenräumen intensiviert würde, hätten wir eine gute Möglichkeit, der schwierigen Lage in den Krankenhäusern gegenzusteuern", sagte Kreis. "Wenn die Kapazitäten ausgelastet sind und die Menschen nicht weiter verlegt werden können, müssen sich die Notaufnahmen einschränken." Das sei in der vergangenen Woche deutlich zu beobachten gewesen.

Auch Stiko-Vorsitzender lehnt Ausweitung der Impfpflicht ab

11:05 Uhr

Die zweite Corona-Boosterimpfung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden. Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Corona-Impfempfehlungen geplant, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gebe es keinen Anlass. "Denn es zeigt sich, dass die Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion bietet, allerdings wohl vor einem schweren Verlauf", sagte der Ulmer Virologe. Es sei nicht denkbar, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Jeder werde sich absehbar immer mal wieder infizieren.

Immer mehr fordern Ende der Teil-Impfpflicht

9:35 Uhr

Immer mehr Stimmen fordern ein Ende der Corona-Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich. Die gesetzliche Regelung läuft zum Jahresende aus. Die Pflegebevollmächtigte des Bundes, Claudia Moll (SPD), will die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht verlängern. Der "Rheinischen Post" sagte sie, das Verantwortungsbewusstsein des Personals in Medizin und Pflege sei ohnehin hoch. Sie habe immer gesagt, eine Impfpflicht mache nur Sinn, wenn sie für alle gelte. Erst vor wenigen Tagen hatten vier Bundesländer ein Ende der Impfpflicht für die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich gefordert, darunter auch Baden-Württemberg. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bislang offengelassen, ob die gesetzliche Grundlage verlängert werden soll. Das werde vom Verlauf der Herbst- und Winterwelle in der Corona-Pandemie abhängen, sagte Lauterbach vergangene Woche im Bundestag.

Psychische Beschwerden nach Corona-Infektion

9:28 Uhr

Viele Menschen zeigen nach einer Corona-Infektion psychische Langzeitbeschwerden. Darauf weisen die Kliniken des Landkreises Lörrach hin. Jeder fünfte bis zehnte Corona-Erkrankte leidet demnach auch noch Monate später an psychischen Beschwerden wie niedriger Belastbarkeit, Angstzuständen oder depressiven Verstimmungen. Das betonte der Chefarzt der Lörracher Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Thomas Unterbrink, und empfiehlt Betroffenen, frühzeitig professionelle Hilfe zu holen. Er sieht gute Behandlungsmöglichkeiten. Nach seinen Worten sind die Beschwerden nicht davon abhängig, ob die Patientinnen und Patienten bei ihrer Corona-Erkrankung einen milden oder einen schweren Verlauf hatten.

Amtsärzte fordern einheitliches Vorgehen der Länder

9:11 Uhr

Die Amtsärztinnen und -ärzte fordern in der Corona-Pandemie ein möglichst einheitliches Vorgehen der Bundesländer. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, sagte im ARD-"Morgenmagazin": "Uns liegt daran, dass möglichst eine einheitliche Vorgehensweise beschlossen wird, dass möglichst klar wird, wenn die Inzidenz bei 500 oder 1.000 ist, dass man sowohl in Hamburg als auch in München gleich vorgeht." Nießen appellierte an die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder, sich bei ihrer heutigen Konferenz für so ein einheitliches Vorgehen zu entscheiden. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), sagte in der ARD zu den anstehenden Gesprächen, es gehe darum, bundesweit geltende Maßnahmen zu ergreifen. "Und insbesondere sind zwei Dinge noch einmal wichtig; Wir wollen uns noch einmal vergewissern, dass im ÖPNV weiterhin die Maskentragepflichtpflicht gilt in allen Bundesländern. Und wir wollen darüber reden, wie wir in Innenräumen möglicherweise eine Maskenpflicht regeln wollen."

Gesundheitsminister beraten weiteres Vorgehen

7:39 Uhr

Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder treffen sich heute Nachmittag in Magdeburg, um auch über mögliche Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen zu beraten. Nach dem Infektionsschutzgesetz ist es Sache der Länder, bei Bedarf zum Beispiel wieder verschärfte Maskenregeln zu verhängen. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte bereits vorletzte Woche, dass er angesichts des starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen die baldige Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen für möglich hält.

Maskenhersteller fahren vereinzelt Produktion hoch - einigen droht Insolvenz

6:39 Uhr

Hersteller von Schutzmasken fahren angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vereinzelt ihre Produktion wieder hoch. "Wir sehen gerade ein leichtes Wachstum in der Branche. Einige wenige Produktionsanlagen, die zum Teil seit einem Jahr stillstanden, werden wieder angefahren", sagte Stefan Bergmann, Sprecher des Maskenverbandes Deutschland. Das gelte allerdings nur für sehr wenige Unternehmen. Der Großteil der 75 vom Verband vertretenden Betriebe stehe weiter kurz vor der Insolvenz oder könne Verluste dank anderer Produktionsbereiche querfinanzieren. Nur wenige hätten aufgegeben - auch weil die Unternehmen wegen der Förderung verpflichtet sind, die Maschinen bereit zu halten. "Doch sobald die verstrichen ist, wird es zu einer Insolvenzwelle kommen." Bergmann zufolge hatte das Bundeswirtschaftsministerium zu Beginn der Pandemie 100 Millionen Euro bereitgestellt, um die Produktion zu unterstützen. Weitere 180 Millionen Euro seien an Privatinvestitionen dazugekommen. Als Grund für die derzeitige Zurückhaltung sieht Bergmann die Billig-Konkurrenz aus China.

Stiftung Patientenschutz will Ende der Impfpflicht im Gesundheitswesen

2:21 Uhr

In der Debatte um eine mögliche Verlängerung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ruft die Stiftung Patientenschutz Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu auf, die Pflicht zu streichen. Zahlreiche Gesundheitsämter würden den Vollzug der Teil-Impfpflicht mit Übergangsfristen und individuellen Lösungen so lange wie möglich hinauszögern, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der "Rheinischen Post". "Sanktionen gibt es kaum. Nachvollziehbar, schließlich verschärfen schon allein die aktuell sprunghaft ansteigenden Infektionszahlen bei Pflegekräften die Versorgungslage." Ein bundesweit geltendes, tägliches Testregime sei der Weg, in der Alten- und Krankenpflege mit Corona zu leben. "Der Bundesgesundheitsminister muss die einrichtungsbezogene Impfpflicht am 31. Dezember endlich beerdigen", sagte Brysch. Lauterbach hatte zuletzt offen gelassen, ob sie ausläuft oder verlängert wird. "Wir werden von dem Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig machen, wie wir mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht umgehen", hatte er im Bundestag erklärt.

Montag, 24. Oktober 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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