Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg
Fast überall Rückgang der Corona-Inzidenz
22:22 Uhr
Die Corona-Inzidenzen in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) vergangene Woche in fast allen Bundesländern und Altersgruppen zurückgegangen. 2Lediglich bei den Schulkindern war in den letzten beiden Wochen ein leichter Anstieg zu beobachten", heißt es im Covid-19-Bericht des RKI von Donnerstagabend, der sich vor allem auf die vorige Woche bezieht. Im Wochenvergleich betrage der bundesweite Inzidenzrückgang knapp 14 Prozent. Neben der Inzidenz, die das Infektionsgeschehen nur noch sehr unvollständig abbildet, blickt das RKI auf eine Reihe anderer Indikatoren. Übereinstimmend zeigten Daten, "dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", hieß es. Am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind laut RKI weiter Menschen über 80: Der Rückgang der schweren Erkrankungen verlaufe bei ihnen aktuell langsamer als dies bei den Gesamtzahlen beobachtet werde.
Tiefstand beim Covid-19-Impfgeschehen
19:37 Uhr
Immer weniger Anbieter und eine geringe Zahl an Immunisierungen: Im August ist mit knapp 700.000 Impfungen in rund 24.000 impfenden Stellen "der bisherige Tiefststand des Covid-19-Impfgeschehens" in diesem Jahr erreicht worden. Das geht aus einem monatlich erscheinenden Impfbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervor. Zum Vergleich aus dem Sommer 2021: Damals waren im Juni laut Bericht 25 Millionen durchgeführte Impfungen in rund 53.100 Impfstellen verzeichnet worden. "Die Mehrzahl der gegenwärtig verabreichten Impfungen sind zweite Auffrischimpfungen, Erstimpfungen werden dagegen am wenigsten verabreicht", heißt es. Im Bericht wird von mehr als neun Millionen Erwachsenen in Deutschland ausgegangen, die sich bislang nicht gegen Covid-19 impfen ließen. In einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich demnach die Zahl der Erwachsenen, die ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen müssten.
Praxen bereiten rasche Impfungen vor
19:25 Uhr
Die Praxisärzte bereiten sich auf zügige Impfungen mit den neuen, fortentwickelten Corona-Impfstoffen vor, dringen aber auch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. "Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichen die Praxen in ausreichender Menge wie zugesagt, werden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Impfungen in bewährter Art und Weise rasch durchführen können", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Donnerstag. Wichtig sei, dass auch die Ständige Impfkommission ihre aktualisierte Empfehlung abgebe, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. "Denn sie bildet die wissenschaftliche Richtschnur, nach der sich die Ärztinnen und Ärzte orientieren." Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte den Weg für zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna freigemacht, die zur Impf-Auffrischung dienen sollen.
Maskenpflicht im Bundestag bleibt ausgesetzt
18:44 Uhr
Vor der ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause hat der Bundestag seine Corona-Regeln für den Herbst aktualisiert. Die Maskenpflicht bleibt aufgehoben, wie aus einem Schreiben von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) an die Abgeordneten hervorgeht, das am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Bas betonte jedoch, dass "weiterhin Vorsicht im Umgang miteinander geboten" sei. Die Abgeordneten sollen sich demnach im Interesse der gegenseitigen Rücksichtnahme weiterhin freiwillig an bekannte Hygienemaßnahmen halten. Bas bat darum, im Haus den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, regelmäßig zu lüften und einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz insbesondere dann zu tragen, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Für besonders wichtig hält die Parlamentspräsidentin dem Schreiben zufolge "die konsequente Nutzung von Selbsttestmöglichkeiten". Bas lässt zugleich die Option offen, schärfere Maßnahmen zu verhängen.
Omikron-Impfungen in BW ab kommender Woche möglich
18:06 Uhr
In Baden-Württemberg sollen im Laufe der kommenden Woche Corona-Auffrischungsimpfungen mit den angepassten Wirkstoffen möglich sein. Das teilte das Sozialministerium dem SWR mit. Die Auffrischungsimpfungen mit den an Omikron angepassten Wirkstoffen starten laut Sozialministerium nicht an einem bestimmten Tag. Die Apotheken müssten diese über den Großhandel bestellen und an die Praxen weitergeben, so ein Sprecher. Deshalb sei es möglich, dass die Impfdosen in einer Praxis früher ankämen als in einer anderen. Impfwillige sollten einfach bei ihrer Praxis nachfragen, so der Rat aus dem Ministerium. Erst heute hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zwei angepasste Omikron-Impfstoffe zugelassen.
Corona-Lage in BW bleibt stabil
17:53 Uhr
Die Corona-Zahlen für Baden-Württemberg haben sich im Vergleich zum Vortag kaum verändert. Wie das Landesgesundheitsamt (LGA) meldet, lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag (Stand: 16 Uhr) bei 165,4 - am Vortag hatte die Inzidenz nur um 0,2 niedriger gelegen. In der Vorwoche betrug die Sieben-Tage-Inzidenz noch 181,2. Bei den Covid-19-Fällen, die auf den Intensivstationen im Land behandelt werden, gab es keine Veränderung: Wie auch am Vortag liegt die Fallzahl bei 79 Covid-19-Kranken. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus stieg in Baden-Württemberg um 35. Insgesamt wurden dem LGA 3.175 bestätigte Neuinfektionen gemeldet.
BW-Ministerium erwartet neue Corona-Impfstoffe zügig auf dem Markt
16:55 Uhr
Das baden-württembergische Sozialministerium erwartet, dass die an die Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe zügig zur Verfügung stehen werden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat heute den Weg für zwei Corona-Impfstoffe freigemacht. Das Ministerium rechnet damit, dass der Impfstoff, der gegen die Variante BA.1 wirken soll, Anfang September auf den Markt kommt. Anfang Oktober dann das Vakzin, das an die Varianten BA.4 und BA.5 angepasst wurde. Außerdem gibt es im September digitale Veranstaltungen, bei denen über Erstimpfungen und Auffrischungsimpfungen bei Kindern und Erwachsenen informiert werden soll. Teilnehmen kann man per Livestream, ohne sich vorher anzumelden.
Bahnhofsmissionen im Land suchen Ehrenamtliche
15:08 Uhr
Die Bahnhofsmission sucht in Baden-Württemberg ehrenamtlich Mitarbeitende. Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie sei ein größerer Pool von Helfenden nötig, teilte die Evangelische Landeskirche in Württemberg in Stuttgart mit. Neun hauptamtliche Personen und rund 50 Ehrenamtliche arbeiten derzeit am Stuttgarter Hauptbahnhof. Das Team kümmere sich um alle Menschen am Bahnhof, die Hilfe benötigten, etwa beim Umsteigen oder bei der Orientierung. Man habe auch ein offenes Ohr für Personen, die sich am Bahnhof aufhalten, wie Wohnungslose oder Menschen, die einsam seien. Bahnhofsmissionen seien "Seismografen" der Gesellschaft, sagte die Leiterin in Stuttgart, Antje Weber. Sie rechnet deshalb ab Herbst mit mehr Menschen in der Mission, die wegen steigender Heizkosten von Armut betroffen sind. In Baden-Württemberg haben rund ein Dutzend Bahnhöfe Bahnhofsmissionen.
EMA lässt angepasste Omikron-Impfstoffe zu
14:53 Uhr
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den Weg für zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe freigemacht. Das teilte die EMA am Donnerstagnachmittag mit. Der zuständige Ausschuss empfahl am Donnerstag die Zulassung der Booster, die sich sowohl gegen die Omikron-Untervariante BA.1. als auch gegen den ursprünglichen Virusstamm richten. Konkret geht es um zwei Vakzine vom Hersteller BioNTech und Pfizer sowie von Moderna. Die finale Entscheidung liegt noch bei der EU-Kommission. Deren Zustimmung gilt aber als Formsache.
Studie: Protestbewegung politisch überwiegend rechts geprägt
13:30 Uhr
Die Corona-Protestbewegung ist laut einer aktuellen Studie politisch überwiegend rechts geprägt. Das teilte der Forschungsverbund Motra bei der Vorstellung seines Jahresberichts 2021 mit. Zwar seien unterschiedliche weltanschauliche Milieus und auch ideologische Strömungen anzutreffen, jedoch gebe es einen Schwerpunkt bei vorrangig rechten, populistischen bis extremen Einstellungen. Die Corona-Pandemie sei demnach ein zentraler Treiber eines "von Verschwörungstheorien und Demokratie-Distanz unterlegten, überwiegend rechtsaffinen Radikalisierungsgeschehens".
Flughafen wird Pilotprojekt zu kostenlosen ÖPNV-Tickets nicht nachholen
13:07 Uhr
Der Stuttgarter Flughafen hat sich vorerst von seiner Idee verabschiedet, ankommenden Passagieren testweise kostenlose Nahverkehrs-Tickets anzubieten. "Das Projekt wird momentan nicht verfolgt", teilte eine Sprecherin des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Eigentlich hätte das zeitlich befristete Pilotprojekt im Frühjahr 2020 starten sollen. Durch die Corona-Pandemie sei die Passagierentwicklung wenig repräsentativ gewesen, weshalb von einem Projektstart abgesehen wurde, sagte die Sprecherin. Pandemiebedingt habe sich die Situation seither stark verändert. Für einen neuen Anlauf müsste die Finanzierung bei allen beteiligten Partnern neu erarbeitet werden. "Wir stehen aber weiter im Kontakt mit den Projektpartnern und könnten das Vorhaben erneut aufgreifen, wenn sich ein neuer Anlass dafür bietet", so die Sprecherin. Ziel des Projekts wäre es gewesen, mehr Reisende für den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen.
Hallen-Leichtathletik-WM in China verschoben
12:38 Uhr
Wegen der andauernden Auswirkungen der Corona-Pandemie in China hat der Leichtathletik-Weltverband die für 2023 in Nanjing angesetzten Hallen-Weltmeisterschaften erneut verschoben. Wie der Verband mitteilte, soll die ursprünglich für den 17. bis 19. März kommenden Jahres geplante WM dort nun erst 2025 stattfinden. Die Titelkämpfe sollten ursprünglich bereits 2020 in Nanjing ausgetragen werden und waren zunächst auf März 2021 und dann auf März 2023 verschoben worden. Der Zeitrahmen mache es unmöglich die Hallen-WM im kommenden Jahr noch an einen anderen Ort zu verlegen, erklärte Weltverbands-Präsident Sebastian Coe. Die nächsten Weltmeisterschaften unter dem Dach wird es damit erst vom 1. bis 3. März 2024 in Glasgow geben.
Deutsche Lehrerverband für mögliche Maskenpflicht an Grundschulen
11:55 Uhr
Der Deutsche Lehrerverband hat Nachbesserungen am neuen Infektionsschutzgesetz gefordert, um die Schließung von Grundschulen zu verhindern. Wie an weiterführenden Schulen müsse auch dort eine Maskenpflicht möglich sein, erklärte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger. "Für die Grundschulen ist dies bislang aus unerfindlichen Gründen nicht vorgesehen, obwohl gerade für die Jüngeren die Sicherung des Präsenzunterrichts besonders wichtig ist." Nach dem Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes ist in Schulen ab der fünften Klasse eine Maskenpflicht möglich. Die Länder können dies per Verordnung vorschreiben. Der Bundestag soll das neue Gesetz am kommenden Donnerstag beschließen. "Im Vergleich zu Schulschließungen, wie wir sie übrigens auch jetzt nach Schulstart schon wieder vereinzelt leider erleben mussten, ist eine präventive Maskenpflicht das eindeutig geringere Übel", betonte Meidinger.
Neue Impfstoffe: Immunologe rät Lauterbach zur Zurückhaltung
11:23 Uhr
Nach Meinung des Immunologen Andreas Radbruch von der Berliner Charité wäre Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gut beraten, die klinische Wirksamkeit der neuen Corona-Impfstoffe abzuwarten. "Es sollten keine Erwartungen geweckt werden, die die Impfstoffe nicht erfüllen können", sagte Radbruch dem SWR. Bislang fehle es noch an wissenschaftlichen Daten. Die neuen Impfstoffe seien bisher auf ihre Sicherheit geprüft worden und ob sie eine Immunantwort auslösen, "aber nicht darauf, ob sie auch besser sind als die alten", so der Immunologe.
Lauterbach: Mit nächster Impfung auf neuen Impfstoff warten
10:51 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dazu geraten, bei Impfungen gegen das Virus auf die neuen Vakzine zu warten. Grund sei die anstehende Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu angepassten Corona-Impfstoffen. "Jetzt macht es wirklich Sinn, die paar Tage zu warten, bis der neue Impfstoff da ist", sagte Lauterbach am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Beide neuen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe böten einen "sehr guten Schutz" gegen alte und neue Virusvarianten. Sie enthielten Teile des alten Impfstoffs und darüber hinaus Teile, die gegen die Omikron-Varianten schützten. Nach eigenen Angaben ist Lauterbach mit der Ständigen Impfkommission (Stiko) im Gespräch. Eine Woche nach der Zulassung des neuen Impfstoffs werde das Gremium eine Empfehlung aussprechen.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
10:28 Uhr
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland liegt aktuell bei 237,3. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Menschen bei 243,7 gelegen (Vorwoche: 271,3). Allerdings liefern diese Angaben nur ein unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Expertinnen und Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 39.396 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.201) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 116) innerhalb eines Tages. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie in Deutschland 32.184.553 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.