Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg
Stadt Stuttgart untersucht Viruslast im Abwasser
22:55 Uhr
Die Landeshauptstadt sieht Abwasseruntersuchungen als sinnvolles, ergänzendes Frühwarnsystem in der Corona-Pandemie an. Heute vorgestellte Datenanalysen des Statistischen Amtes und der Stadtentwässerung Stuttgart zeigen, dass sich mithilfe der Viruslast im Abwasser mit acht Tagen Vorlauf die Entwicklung des Sieben-Tages-Inzidenz-Wertes prognostizieren lässt. Laut den Daten hätten sich einzelne Pandemiewellen schon im Abwasser abgezeichnet, bevor sie durch PCR-Testungen nachgewiesen wurden. Seit November vergangenen Jahres wurden täglich Wasserproben aus dem Zulauf des Hauptklärwerkes Stuttgart-Mühlhausen entnommen. Zur Beschreibung der tatsächlichen Lage brauche es aber weitere Anhaltspunkte, wie etwa die Belegung der Krankenhausbetten und die Belastung der Notaufnahmen, so die Stadt.
Wieder mehr Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen
20:53 Uhr
In Alten- und Pflegeheimen ist die Zahl der Corona-Fälle laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zuletzt wieder deutlich gestiegen. In der vergangenen Woche meldeten demnach 235 Einrichtungen Ausbrüche mit mindestens einem neuen Fall. Das sind 43 mehr als in der Woche zuvor. Die Altersgruppe ab 80 Jahren sei auch weiterhin am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen.
"Querdenken"-Szene beschäftigt BW-Verfassungsschutz
19:27 Uhr
Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg geht davon aus, dass die "Querdenken"-Szene auch über die Corona-Pandemie hinaus Themen finden, um Stimmung gegen den Staat zu machen. Das geht aus dem aktuellen Verfassungsschutzbericht für das vergangene Jahr hervor. Rund 350 Personen im Land gehörten demnach 2021 der Szene an, die in den vergangenen beiden Jahren vor allem mit Verschwörungstheorien und Protestaktionen rund um die Pandemie in Erscheinung getreten ist.
Meldeprobleme bei Corona-Zahlen im Land
18:30 Uhr
Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg meldeten dem Landesgesundheitsamt 13.737 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus (Stand: 14:25 Uhr). Damit würde der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Land auf 780,8 sinken. Allerdings sind die Daten nicht vollständig, weshalb das Amt mit einem vergleichsweise hohen Anstieg morgen rechnet. Grund dafür sei ein technisches Problem. Die Zahl der Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Infektion auf den Intensivstationen im Land liegt aktuell bei 138 (Vorwoche: 118). Das Landesgesundheitsamt meldet eine weitere Person, die an oder mit Covid-19 gestorben ist. Auch diese Zahlen sind unvollständig. Einen Anstieg bei der Zahl der Corona-Fälle auf Intensivstationen gibt es aber auch bei der Zahl für ganz Deutschland: Sie ist auf 1.218 gestiegen und liegt damit fast doppelt so hoch wie am 9. Juni, Tendenz deutlich steigend. Die Zahl der freien Betten auf Intensivstationen liegt heute bei 2.770.
Babyboom nach zweitem Lockdown auch bundesweit
18:25 Uhr
Der zweite Lockdown hat in Deutschland nach Einschätzung von Fachleuten für einen Babyboom gesorgt - für Baden-Württemberg hatte der SWR bereits darüber berichtet. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres wurden bundesweit knapp sieben Prozent mehr Kinder geboren als im selben Zeitraum 2019, wie das Institut der deutschen Wirtschaft heute berichtete. Die Entscheidung für die Kinder, die von Oktober bis Dezember geboren wurden, dürfte zumeist in die Zeit des zweiten weitreichenden Lockdowns gefallen sein, schreibt Studienautor Wido Geis-Thöne. In ähnlicher Weise hätten die hohen Geburtenzahlen im Februar und März 2021 ihren Ursprung im späteren Frühjahr des Vorjahres und damit in der Phase des ersten Lockdowns. Dass während der Lockdowns ungewöhnlich viele Kinder gezeugt wurden, könnte sich der Studie zufolge damit erklären, dass Paare "sehr viel mehr Zeit als sonst" miteinander verbrachten.
Bundestagspräsidentin Bas spricht von Durchseuchung
17:34 Uhr
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sieht die aktuelle Corona-Lage entspannter als Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD). "Auch wenn sich Durchseuchung schlimm anhört - das geschieht gerade", sagte Bas dem "Spiegel". Wer eine Maske tragen wolle, tue es. "Ich sehe alles in allem dem Herbst relativ gelassen entgegen." Deutschland sei mit den Impfstoffen gut aufgestellt, auch wenn sie eine Übertragung nicht verhinderten, sagte Bas weiter. Mit Blick auf mögliche Schutzmaßnahmen für den Herbst nannte Bas eine Maskenpflicht in Innenräumen sowie eine zweite Auffrischimpfung für viele Menschen. Eine Schließung von Clubs sehe sie dagegen im Moment nicht. Lauterbach hat insbesondere mit Blick auf die Omikron-Variante einen schwierigen Herbst vorhergesagt und sich für das Maskentragen in Innenräumen ausgesprochen.
Heilbronns OB Mergel positiv getestet
12:58 Uhr
Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das hat die Stadtverwaltung mitgeteilt. Zuvor hatte bereits Heilbronns Erster Bürgermeister Martin Diepgen (CDU) ein positives Ergebnis erhalten. Er befindet sich bereits in Isolation. Die repräsentativen Amtsgeschäfte übernimmt nun Bürgermeisterin Agnes Christner (SPD). Bislang sei der Krankheitsverlauf von OB Mergel noch mild. Solange das so bleibe, werde er digitale Termine weiterhin wahrnehmen, hieß es seitens der Stadt.
Im Schnitt 11.000 Sterbefälle in BW mehr als vor der Pandemie
12:47 Uhr
Seit der Gründung des Landes Baden-Württemberg 1952 sind noch nie so viele Menschen gestorben wie im vergangenen Jahr 2021. Es gab 119.000 Sterbefälle, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Das sind 3.000 mehr als 2020 und etwa 11.000 mehr als der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 vor der Corona-Pandemie. Der Rekordwert hänge überwiegend mit der Alterung der Bevölkerung zusammen, erklärte das Statistische Landesamt. Allein deshalb habe sich die Zahl der Sterbefälle, verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, um etwa 8.500 erhöht. Außerdem ist die Sterblichkeitsrate gestiegen. Das bedeutet, dass im vergangenen Jahr 2.500 Menschen mehr gestorben sind als erwartet. Die Sterbefallzahl bei den Männern sei gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 deutlich stärker angestiegen als bei den Frauen. Der Statistik zufolge sind 6.900 Männer und 4.100 Frauen mehr gestorben. Welche Ursachen in welchem Umfang zu den Sterbefällen geführt haben, steht noch nicht fest. Die endgültigen Ergebnisse dazu sollen laut Statistischem Landesamt im Herbst vorliegen.
Immer weniger Straftaten mit Falschgeld
12:32 Uhr
Während der Corona-Pandemie ist die Zahl von Straftaten mit Falschgeld in Deutschland weiter gesunken. 38.234 Falschgelddelikte zählt das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem "Bundeslagebild Falschgeldkriminalität 2021". Das waren 16,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Damit habe sich der seit Jahren rückläufige Trend fortgesetzt, bilanzierte das BKA. Polizeilichen Schätzungen zufolge wird mittlerweile mehr als die Hälfte des in Deutschland festgestellten Falschgelds online verkauft, zum Beispiel über verschlüsselte Messengerdienste oder im Darknet. Nach Zahlen der Bundesbank zogen Polizei, Handel und Banken 2021 in Deutschland 41.950 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Inklusive gefälschter Scheine, die noch nicht in Umlauf gebracht wurden und die Ermittlerinnen und Ermittler zum Beispiel beim Ausheben von Fälscherwerkstätten sicherstellten, wurden im vergangenen Jahr 123.300 Euro-Falschnoten in Deutschland registriert. Der Nennwert dieser Falschnoten lag bei elf Millionen Euro.
Stuttgarter Flughafen: Fluggastzahl hat Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht
11:55 Uhr
Der Stuttgarter Flughafen erholt sich nur langsam von den Folgen der Corona-Pandemie. Nach vorläufigen Zahlen starteten und landeten im ersten Halbjahr 2,8 Millionen Fluggäste auf dem Airport der Landeshauptstadt. Das seien 338,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so das Unternehmen. Im Vergleich zu den Passagierzahlen von 2019, dem Rekordjahr vor Beginn der Corona-Pandemie, liege das Aufkommen an Fluggästen aktuell aber bei nur etwa zwei Dritteln. Bis zum Jahresende werden mehr als sechs Millionen Fluggäste erwartet.
Mehr Urlauber im Schwarzwald wegen Corona-Pandemie
11:50 Uhr
Die Übernachtungszahlen haben sich im Schwarzwald besser entwickelt als in anderen deutschen Ferienregionen. Das hat die Schwarzwaldtourismus GmbH gestern bei ihrer Jahrestagung in Neuenburg am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) erklärt. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Übernachtungszahlen im Schwarzwald 2021 um 4,9 Prozent. Bundesweit dagegen waren es nur 2,7 Prozent. Das zeige das wachsende Interesse am Urlaub im Schwarzwald bei den Deutschen während der Corona-Pandemie, so der Staatssekretär für Tourismus in Baden-Württemberg, Patrick Rapp (CDU). Die Tourismus GmbH blickt optimistisch auf die kommenden Monate.
Bundesweite Inzidenz bei 720,4 - leichter Anstieg
6:27 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 720,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 691,8 gelegen (Vorwoche: 690,6; Vormonat: 447,3). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen.