Die Lage an den Krankenhäusern in Baden-Württemberg spitzt sich immer weiter zu. Laut der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft haben Kliniken noch größere finanzielle Probleme als vor der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Das zeige eine aktuelle Umfrage, die heute (Dienstag) in Stuttgart vorgestellt wird. Aus der Redaktion Landespolitik, Annika Jahn.
Hilfspakete vom Bund reichen laut der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft nicht aus, um Kliniken finanziell abzusichern. Die meisten von ihnen rechnen mit roten Zahlen. Das ergibt eine landesweite Umfrage unter Kliniken, die die Krankenhausgesellschaft zweimal jährlich durchführt. Vor allem die Personalkosten, aber auch Kosten für Energie, Nahrung und medizinischen Bedarf seien massiv gestiegen. Gleichzeitig würden finanzielle Mittel an anderer Stelle gekürzt. Wartelisten in den Krankenhäusern sind laut der Umfrage noch länger geworden als vor der Pandemie. Das sei die Konsequenz einer Politik, die auch Auswirkungen auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten habe.
Auch der Marburger Bund beobachtet Versorgungsengpässe und hat die Landesregierung per offenem Brief zum Handeln aufgefordert. Insbesondere an Kinderkliniken würden Ärztinnen und Ärzte ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht. Das Sozialministerium will deshalb noch vor Weihnachten einen Krisengipfel abhalten.
Annika Jahn, Stuttgart