- Sonntagsfrage mit Koalitionsrechner
- Sorgen der Baden-Württemberger
- Zusammenleben mit anderen Nationalitäten
- Bewertung Maßnahmen zur Integration
Grüne und CDU leicht verbessert, SPD und FDP büßen Prozentpunkte ein
Die Grünen bleiben in der politischen Stimmung in Baden-Württemberg stärkste Kraft und kämen aktuell auf 28 Prozent der Stimmen (+1 Prozentpunkt im Vergleich zu März). Auch die CDU kann sich verbessern und käme aktuell auf einen Stimmenanteil von 26 Prozent (+2). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR).
Die SPD käme derzeit auf 15 Prozent. Sie müsste damit im Vergleich zu März drei Prozentpunkte abgeben, bliebe aber drittstärkste Kraft im Stuttgarter Landtag. Die FDP läge bei 11 Prozent (-2) und die AfD unverändert bei 9 Prozent. Ebenso unverändert: Die Linke, die mit einem Stimmenanteil von 3 Prozent nach wie vor nicht im Landtag vertreten wäre. Die übrigen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent (+2).
Politikerinnen und Politiker reagieren unterschiedlich auf BW-Trend
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Andreas Schwarz wertet den Zugewinn von einem Prozentpunkt als Motivation, das Land klimaneutral zu machen. Auch die CDU sieht sich in ihrer Regierungsarbeit bestätigt, so Generalsekretärin Isabell Huber, man arbeite geschlossen mit den Grünen zusammen. Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch nennt das Ergebnis von 15 Prozent "nicht erfreulich" und führt es auf die Debatten um die deutsche Außenpolitik zurück. Dennoch werde die SPD ihren Kurs beibehalten. Obwohl die FDP im Vergleich zur letzten Umfrage zwei Prozentpunkte verloren hat, zeigt sich der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke erfreut über das Ergebnis: Man stehe besser da als die FDP im Bund und in allen anderen Ländern. Mit unverändert neun Prozent sieht der AfD-Fraktionschef Bernd Gögel seine Partei als feste Größe im Land an.
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann.
Sorgen um wirtschaftliche Entwicklung
Mit Blick auf die kommenden Jahre erwartet mehr als die Hälfte der Menschen in Baden-Württemberg eher nachteilige Veränderungen. 57 Prozent gehen davon aus, dass sich die Lebensbedingungen im Bundesland in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwas (42 Prozent) oder sogar deutlich (15 Prozent) verschlechtern werden. Ein Grund hierfür liegt sicherlich darin, dass sich gut die Hälfte (52 Prozent) um die wirtschaftliche Entwicklung sorgt.
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sorgt sich außerdem eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg (81 Prozent) um den Frieden in Europa. Auch die Entwicklungen beim Thema Umwelt und Klima bereiten weiten Teilen der Bevölkerung in Baden-Württemberg (68 Prozent) Sorge.
Sorge um den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft
Um den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft sorgen sich knapp zwei Drittel der Bevölkerung (64 Prozent). Das Zusammenleben zwischen den in Baden-Württemberg lebenden Menschen anderer Nationalitäten und Deutschen gestaltet sich aus Sicht der Wahlberechtigten aktuell positiv. Vier Fünftel (82 Prozent) sind der Ansicht, das gemeinsame Miteinander funktioniere gut oder sehr gut.
Maßnahmen zur Integration von Menschen anderer Nationalität
Mit Blick auf die nächsten Jahre halten aber auch 59 Prozent der Befragten stärkere Anstrengungen für erforderlich, um das Zusammenleben zu verbessern.