Im ersten Halbjahr 2023 sind in Baden-Württemberg bereits Solarstromanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 854 Megawatt neu errichtet worden, mit der rund 200.000 Vier-Personen-Haushalte im Jahr mit Strom versorgt werden können. Das geht aus Angaben des Photovoltaik-Netzwerkes Baden-Württemberg vom Dienstag hervor. Damit sei schon jetzt das Jahr 2022 übertroffen worden, wo der Zubau im Land im Gesamtjahr bei 811 Megawatt lag.
Wenn die Sonne denn voll scheint, könnten alleine die neuen Solaranlagen zusammen so viel Strom erzeugen wie der größte Block des Kohlekraftwerks Mannheim. Dabei machen Gebäude-Solaranlagen mit 748 Megawatt installierter Leistung laut Statistik den Großteil des diesjährigen Anstiegs aus. Rund 13 Prozent belaufen sich auf neu errichtete Freiflächenanlagen.
Boom bei der Photovoltaik: Trotzdem viel ungenutztes Potential
Bei der regionalen Verteilung des Zubaus pro Kopf liegen die ländlichen Regionen vorne. Hinter Donau-Iller folgen die Regionen Heilbronn-Franken und Bodensee-Oberschwaben. Die Ballungsgebiete liegen weit hinten. Allerdings steht auf dem Land wegen vieler Einfamilienhäuser und Bauernhöfe auch deutlich mehr Dachfläche für die Installation zur Verfügung.
Der Ausbau müsse weiter beschleunigt werden, forderte Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk. Die großen Unterschiede zwischen den Regionen zeigten, dass noch viel Potenzial ungenutzt sei.