Die Feuer auf der griechischen Insel Rhodos breiten sich auch am Montag weiter aus. Ein Waldbrand machte eine neue Evakuierung nötig. Rund 19.000 Menschen wurden bereits am Sonntag in Sicherheit gebracht - darunter viele Touristinnen und Touristen. Auch auf der Insel Korfu und zwei anderen Orten in Griechenland wurden Brände gemeldet, dort sind ebenfalls Evakuierungen nötig. Auf der Insel Korfu wurden mehr als 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht, auch auf Evia und in einer Bergregion auf dem Peloponnes wurden Evakuierungen angeordnet.
Angehörige in BW in Sorge
Für Angehörige in Deutschland ist die Situation nicht leicht. Sie fühlen sich hilflos. Davon berichtet auch Argyri Paraschaki-Schauer, der Geschäftsführerin des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretung Baden-Württemberg (LAKA BW), dem SWR. Ihre Mutter ist momentan auf Rhodos. Als Rentnerin pendelt diese oft zwischen Baden-Württemberg und Rhodos hin und her und verbringt dort viel Zeit mit der Familie. Aktuell gibt es für das Dorf, in dem sich ihre Mutter befindet, Entwarnung. Der Wind hat sich gedreht. Doch die Sorge ist dennoch groß.
"Das Schlimmste ist tatsächlich zuzuschauen und nichts tun zu können. Wir sind abhängig von den Informationen, die wir vor Ort bekommen", sagt Paraschaki-Schauer. Trotz viel Aufregung sei die Kommunikation aber gut. "Jeder weiß, was er zu tun hat und zu jeder Zeit, weil die Informationen gut verbreitet werden."
Die Situation auf Rhodos ist überschaubar
Ihre Mutter beruhige es sehr, zu jeder Zeit gut informiert zu sein. Aus allen Dörfern würden Freiwillige vor Ort helfen. Die Insel sei nicht besonders groß, so habe man einen guten Überblick über die Situation. Man habe zu allen größeren Dörfern Kontaktpersonen. Auch das Internet sei hilfreich. "Man fühlt sich wirklich gut informiert, das macht es aber nicht wirklich einfacher. Man fühlt sich hilflos", beschreibt sie die Situation für sich selbst. Ihre größte Sorge sei es, dass die Menschen es nicht rechtzeitig rausschaffen.
Häuser kann man wieder aufbauen, aber Menschenleben eben nicht.
Anwohner sind auf die Evakuierung vorbereitet
Bisher seien tausende Tiere durch das Feuer ums Leben gekommen. Die Kadaver liegen verbrannt auf Straßen und in den Wäldern. Die Menschen im Dorf wurden vom Verwalter der Gemeinde angehalten, die Koffer mit den wichtigsten Papieren und Kleidungsstücken zu packen, sollte es zu einer Evakuierung kommen.

Aus den Berichten ihrer Mutter geht hervor, dass alle im Dorf ehrenamtlich beim Löschen in verschiedenen Diensten helfen. Momentan stehe der Wind günstig, sollte er sich aber drehen, gebe es nur wenige Möglichkeiten die Häuser zu schützen. "Wenn tatsächlich der Wind dreht und das Feuer die Dörfer erreichen sollte - überall drumherum liegen Bäume, das sind Pinienwälder - das brennt lichterloh, , so Paraschaki-Schauer. Vor allem die Pinienzapfen würden sehr lange brennen. Es sei schon sehr viel Waldfläche verbrannt.
Es ist eine Katastrophe.
Die Hauptverkehrsstraße führe durch das Dorf ihrer Mutter. In den letzten Tagen seien hunderte von Löschfahrzeugen diese Strecke rauf- und runtergefahren. Es sei wie auf der Autobahn. Auch Privatleute würden alle Kanister füllen, die sie zur Verfügung haben. Außerdem würden Hubschrauber bei den Löscharbeiten unterstützen.