Power Tools in Leinfelden-Echterdingen betroffen

Bosch streicht erneut Hunderte Stellen

Stand

Nächster Stellenabbau bei Technologiekonzern Bosch: Nach dem Bereich Autozulieferung ist nun auch die Werkzeugsparte an der Reihe. Einzelne Tätigkeiten werden ins Ausland verlegt.

Der Technologiekonzern Bosch will am Hauptsitz seiner Werkzeugsparte Power Tools in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) Hunderte Stellen abbauen. "Nach aktuellem Stand geht das Unternehmen von einem Abbaubedarf bis Ende 2026 von bis zu 560 Stellen aus", teilte eine Bosch-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Die Pläne betreffen damit mehr als ein Viertel der rund 2.000 Beschäftigten an dem Standort in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Bundesweit arbeiten rund 3.100 Menschen bei Power Tools.

Es ist seitens Bosch die vierte Ankündigung dieser Art in kürzester Zeit. Der Konzern hatte seine Beschäftigten erst vor einer Woche darüber informiert, dass er weitere 500 Stellen abbaut. Das betrifft auch mehrere Standorte in Baden-Württemberg, darunter Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg) und Reutlingen. Konkret ging es dabei um die Sparte für elektronische Steuergeräte, also den Geschäftsbereich Mobility Electronics.

Bereits zuvor angekündigt, stehen darüber hinaus in den nächsten drei Jahren bei Bosch global 1.200 Arbeitsplätze auf dem Spiel, auch in Abstatt (Kreis Heilbronn) - davon 950 in Deutschland. Grund seien unter anderem schlechte Aussichten im Geschäft mit dem autonomen Fahren.

Stuttgart

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Um seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen, muss das Unternehmen über die bereits laufenden Maßnahmen hinaus, wie etwa die Einsparung von Sachkosten, auch seine Personalkosten in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen senken.

Gründe: getrübtes Konsumklima sowie Markt- und Kundenanforderungen

Als einen Grund nannte der Konzern auch im Fall von Power Tools veränderte Markt- und Kundenanforderungen. Die Sonderkonjunktur während der Corona-Pandemie habe den Bedarf weitestgehend gesättigt. Weiterhin hätten die hohe Inflation und die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage das Konsumklima nachhaltig eingetrübt. Zudem wolle man etwa in die Erweiterung des Portfolios kabelloser Elektrowerkzeuge investieren und das Nordamerika-Geschäft ausbauen. Um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, müsse das Unternehmen über die bereits laufenden Maßnahmen hinaus auch seine Personalkosten in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen senken, hieß es.

Einzelne Tätigkeiten sollen auch an kostengünstigeren Standorten im Ausland angesiedelt werden. Der Schritt ist laut dem Bereichsvorstandsvorsitzenden Thomas Donato notwendig, um die Position in einem hart umkämpften globalen Markt zu sichern und auszubauen. Die Stellen sollen den Angaben nach so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Als Beispiele nannte die Bosch-Sprecherin Altersteilzeit- und Vorruhestandsangebote sowie Abfindungsvereinbarungen und die Vermittlung an andere Standorte der Bosch-Gruppe.  Zu den Plänen starten demnach nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretungen.

Geschäftsbereich Consumer Goods

Bosch Power Tools stellt unter anderem Elektrowerkzeuge, Gartengeräte, Messtechnik und Zubehör her. Zusammen mit den Haushaltsgeräten bildet die Sparte den Geschäftsbereich Consumer Goods, der 2022 rund 25 Prozent des gesamten Bosch-Umsatzes von etwas mehr als 88 Milliarden Euro ausmachte. Für die deutlich größere Autozuliefersparte wurden in den vergangenen Wochen mehrfach ähnliche Pläne bekannt. Dort will Bosch aktuell bis zu 3.200 Stellen streichen, unter anderem in der Antriebssparte sowie in Bereichen, die für Fahrzeugcomputer, Steuergeräte und die entsprechende Software zuständig sind.

Schwieberdingen

Grund: Weniger Aufträge für Elektronik Bosch baut 500 weitere Stellen ab - Auch BW-Standorte betroffen

Es ist die dritte Ankündigung in kurzer Zeit. Diesmal geht es um die Sparte für elektronische Steuergeräte. Entlassen werden soll dort aber niemand.

Abstatt

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Stand
Autor/in
SWR

Kommentare (6)

Bisherige Kommentare
6

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  1. Kommentar von
    Nevermind
    Verfasst am

    Das nennt sich Rezession und werden wir vermutlich in nächster Zeit noch öfter hören. Nur diesmal hausgemacht in Stuttgart & Berlin!

  2. Kommentar von
    Rainer
    Verfasst am

    Das Grüne Wirtschaftswunder ist in vollem Gange! Weiter so!

  3. Kommentar von
    Max
    Verfasst am

    Immer daran denken, das alles wird rein demokratisch abgewickelt. Also immer schön für die Demokratie und gegen die AfD auf die Straße gehen.

  4. Kommentar von
    chr/christiane
    Verfasst am

    Man traut sich ja kaum noch, ein Vogelhäuschen zu bauen aus Angst, gegen Gesetze zu verstoßen. Wer soll denn dann erst am Haus irgendetwas umbauen, wenn man befürchten mus, gegen Umwelt-,Klimaauflagen oder Sanierungsgesetze, die beinahe täglich in den Hinterzimmern der Länder, beim Bund oder in Europa neu erfunden werden-zu verstoßen. Wenn man an der Fassade zu viele cm2 abklopft, droht sofort eine Dämmpflicht.-Da zieht man lieber die alten Campingklappstühle von vor 50 Jahren raus und beobachtet Vögel--anstatt sich als Heimwerker an der Zukunft unserer Kinder zu versündigen.Und wer sich seit Dienstag die Reden zum Haushalt angehört hat, muss sich doch keine Sorgen machen. Die Ampel lobt sich selbst--die "Wirtschaft" lobt die Ampel und alle gehen als Demokraten Hand in Hand hinter den Fahnen von 1400 linken Vereinen auf die Straße-und trauen sich nicht, falsche Politk zu kritisieren

  5. Kommentar von
    Chris
    Verfasst am

    Immer wieder das gleiche ! Von Fachkräftemangel klagen, aber gleichzeitig Fachkräfte massenhaft entlassen. Die reinste Verarschung, wie halt üblich.Bin gespannt ob das jetzt auch wieder zensiert wird.

  6. Kommentar von
    Finescu
    Verfasst am

    Die Züge fahren nicht und die Produktion bricht ein. Bauern und Mittelständler demonstrieren aus zunehmend existenzieller Not. Massenentlassungen folgen auf Firmenschließungen. Die Energieversorgung wird erkennbar chaotisch und schlicht unbezahlbar. Aktiengesellschaften und andere große Unternehmen verlagern die Produktion und damit auch die Arbeitsplätze, vermehrt ins Ausland. Die deutsche Industrie verwinselt. Sie hört nicht auf zu arbeiten, sie produziert nur woanders und in Deutschland immer weniger.

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