Im Zusammenhang mit den "Panama Papers"-Enthüllungen haben die Finanzämter in Baden-Württemberg bislang Steuernachzahlungen in Höhe von 15,4 Millionen Euro erhalten. Das teilte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Stuttgart mit. Außerdem seien darauf entfallende Zinsen von mehr als 312.000 Euro gezahlt worden. Insgesamt wurden Strafverfahren im niedrigen zweistelligen Bereich eingeleitet. Noch sind nicht alle abgeschlossen.
Geldwäsche über Offshore-Briefkastenfirmen
Bei den "Panama Papers" handelt es sich um Millionen von internen Dokumenten der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack & Fonseca. Diese wurden von Journalistinnen und Journalisten weltweit ausgewertet. Dabei wurde bekannt, wie unter anderem Politikerinnen und Politiker, Sport-Stars und Prominente Vermögen über anonyme Briefkastenfirmen verwaltet haben. Bei der Auswertung waren auch das Bundeskriminalamt und in Baden-Württemberg die Sondereinheit Steueraufsicht (SES) beteiligt.
In Baden-Württemberg wurden laut Finanzministerium Ermittlungen in mehr als 230 Fällen gestartet. Ob dabei in allen Fällen tatsächlich Steuern hinterzogen wurden, stelle erst die örtlich zuständige Steuerfahndungsstelle fest. Nach einer Prüfung können sich dann "weitere Ermittlungen steuerlicher oder steuerstrafrechtlicher Art anschließen". So wurden bis jetzt Strafzahlungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro geleistet.