In Baden-Württemberg geht die Diskussion um das künftige neunjährige Gymnasium (G9) weiter. Eine Elterniniative will erreichen, dass das Abitur nach neun Jahren ab der Wiedereinführung für alle Gymnasialschülerinnen und -schüler möglich sein soll und nicht nur zunächst für die fünften und sechsten Klassen. Deshalb wird aus dem Volksantrag der Initiative "G9 jetzt! BW" ein Volksbegehren. Allerdings sind nicht mehr alle Mitglieder der Elterninitiative bei der Organisation des Volksbegehrens dabei.
770.000 Unterschriften für Volksbegehren nötig
Das Volksbegehren sei auf dem Weg, hieß es am Freitagabend von der Elterninitiative "G9 jetzt! BW". Rund 770.000 Unterschriften sind hierfür nötig. Bei Erreichen des Quorums muss sich der Landtag erneut mit dem Gesetzentwurf befassen und nochmals darüber abstimmen. Falls der Landtag den Gesetzentwurf in einem Volksbegehren ablehnt, findet anschließend eine Volksabstimmung statt.
Für den Volksantrag zum neunjährigen Gymnasium hatten mehr als 100.000 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben. Daraufhin hatte sich die grün-schwarze Koalition mit dem Bildungs- und Schulsystem in Baden-Württemberg auseinandergesetzt. Ein Ergebnis dieser Verhandlungen war, dass die fünften und sechsten Klassen an Gymnasien ab dem Schuljahr 2025/26 die Möglichkeit haben sollen, das Abitur nach neun Jahren zu machen.
Die Elterninitiative möchte nun erreichen, dass auch die Schülerinnen und Schüler der höheren Klassenstufen diese Möglichkeit so bald wie möglich bekommen. Die Landesregierung plant derzeit, dass das G9 schrittweise von Jahrgang zu Jahrgang wieder eingeführt wird. Die älteren Schülerinnen und Schüler ab Klasse sieben im Schuljahr 2025/26 müssen wie bisher das Abitur nach acht Jahren ablegen.
Führungswechsel bei der Elternitiative
Die ursprünglichen Initiatorinnen des erfolgreichen Volksantrags "G9 Jetzt! BW" Corinna Fellner und Anja Plesch-Krubner haben sich diese Woche offiziell zurückgezogen. Sie zeigten sie sich zufrieden mit dem "grandiosen Erfolg". Ihr Wunsch ist es, dass auch die Schülerinnen und Schüler der anderen Schularten in die Diskussion einbezogen werden sollten.