Der ADAC Württemberg rechnet mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage und die Rückreisewelle mit viel Verkehr und Staus in Baden-Württemberg. Insbesondere am Freitag vor Heiligabend müssten Reisende mit vollen Straßen rechnen, teilte der Verband in seiner Stauprognose mit.
"Wer auf dem Weg in den Weihnachtsurlaub den größten Staus entgehen möchte, sollte idealerweise den Donnerstag sowie den Freitag vor Weihnachten meiden", empfiehlt der Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, Holger Bach.
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Viel Verkehr in Richtung Alpen erwartet
Pendler- und Urlaubsverkehr würden Ende der Arbeitswoche zusammentreffen, so Bach. "Hinzu kommt, dass der Reiseverkehr in Richtung Alpenländer diesmal deutlich stärker ausfallen wird als in den vergangenen Corona-Jahren." Im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie dürfte es aber etwas weniger werden, glaubt man beim ADAC. Schließlich hätten viele Skigebiete wegen der Energiekrise ihre Preise erhöht, so dass Skiurlaube mittlerweile teurer und damit etwas weniger gefragt seien.
Auch auf den Schienen wird es voll
Auch Zugreisende müssen im Bahnverkehr rund um die Feiertage mit Ausfällen und Verspätungen rechnen. Aufgrund von Krankheit und Streiks - wie bei der SWEG - fehlen an einigen Stellen Lokführer und Stellwerkspersonal. Dazu kommt in Rheinland-Pfalz eine Großbaustelle auf der Strecke Köln-Mainz.
Am Karlsruher Hauptbahnhof ist am Freitag vor Heiligabend viel los:
Die Deutsche Bahn hat auf das zu erwartende hohe Reiseaufkommen rund um die Feiertage bereits im Vorfeld reagiert: 80 Sonderzüge sollen 40.000 Sitzplätze zusätzlich auf die Schiene bringen, vor allem auf den großen deutschen Hauptrouten in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. Aber auch das nützt nur etwas, wenn genügend Personal gesund bleibt. Daher sollten Bahnreisende am Reisetag auf jeden Fall frühzeitig nachschauen, ob der gebuchte Zug auch tatsächlich fährt. Außerdem müssen sie sich darauf einstellen, dass die Züge sehr voll sein werden und es zu Verspätungen kommen kann.
Auch der Chef des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, erklärt im Gespräch mit SWR Aktuell, dass er mit Problemen vor und während der Feiertage rechne.
Flugreisende sollten genügend Zeit einplanen
Auch der Flugverkehr ist von der aktuellen Krankheitswelle betroffen. So teilt beispielsweise der Frankfurter Flughafen mit, dass es bei den Sicherheitskontrollen und bei der Gepäckabfertigung zu Engpässen kommen kann. Auch Flugreisende müssen sich also auf Verzögerungen im Ablauf einstellen. Am Stuttgarter Flughafen rechnen die Betreiber nicht mit größeren Problemen. Trotzdem wird natürlich auch dort der Andrang groß sein. Wie immer an verkehrsreichen Tagen ist es deshalb ratsam, besser zu früh am Flughafen zu sein als zu spät.
Am Freitag erwartet der Flughafen Stuttgart mit 145 Starts und Landungen einen regen Flugverkehr. Allerdings sind das deutlich weniger Flüge als zu Vor-Corona-Zeiten. 2019 meldete der Flughafen am 23. Dezember mit 268 Flugbewegungen fast doppelt soviele Starts und Landungen. Diese Weihnachten flögen die meisten Passagiere in die Türkei - gefolgt von Umsteige-Flughäfen wie Amsterdam, London und Wien.
Am Tag vor Heiligabend Reger Betrieb am Stuttgarter Flughafen
Nach dem Beginn der Weihnachtsferien herrscht am Flughafen Stuttgart reger Betrieb. Stärkster Reisetag ist der Freitag. Die meisten Reisenden fliegen in die Türkei.
An Heiligabend ist wohl wenig los auf den Straßen
An Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag rechnet der ADAC-Experte mit weniger Verkehr. "Im Laufe des 26. Dezembers wird es wieder enger auf den Straßen, da viele Menschen von ihrem Verwandten- und Familienbesuch zurückkehren", sagte Bach. So stark wie zu Beginn des Weihnachtswochenendes werde das Verkehrsaufkommen wohl aber nicht sein.
ADAC sieht A6 und A8 besonders staugefährdet
Zu den besonders staugefährdeten Strecken in Baden-Württemberg zählen laut dem ADAC die A6 zwischen dem Kreuz Weinsberg und dem Dreieck Hockenheim sowie der Abschnitt von Stuttgart bis Ulm auf der A8. Auf diesen beiden Autobahnen dürfte über diese Streckenabschnitte hinaus aber auch recht viel los sein.
Gleiches gilt für die A81 von Stuttgart in Richtung Singen. Zusätzlich sollten sich Reisende den Angaben nach auf Verzögerungen an den Grenzübergängen in die Schweiz und nach Österreich in Richtung Skigebiete einstellen.
Fahrverbote für Lkw an den Weihnachtsfeiertagen
Immerhin: Die Bauarbeiten sind vielerorts in den Wintermonaten eingestellt worden und am 25. und 26. Dezember gilt ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, jeweils von 0 bis 22 Uhr.
Tipps zum Vermeiden von Stau
Der ADAC gibt auch immer Tipps, wie man mögliche Staus vermeiden kann. Allerdings ist das mit Blick auf Weihnachten gar nicht so einfach. Wenn es geht, sollten die Reiseroute und der Reisetermin gut geplant werden. Auch direkt vor der Abfahrt hilft ein Blick auf die aktuellen Verkehrsmeldungen in Baden-Württemberg.
Gut geeignet sind meist die Tage von Montag bis Donnerstag. Ist das nicht möglich, hilft es, in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden zu fahren, wenn noch nicht so viel auf den Straßen los ist.
Das gilt es im Stau zu beachten
Sollte der Stau nicht vermieden werden können, gibt es auch hier ein paar Verhaltensregeln. So ist das Aussteigen auf der Autobahn verboten - außer zur Sicherung einer Unfallstelle. Bereits bei stockendem Verkehr muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Zudem ist es nicht erlaubt, auf der Autobahn rückwärts zu fahren oder gar zu wenden - außer die Polizei fordert dazu explizit auf, wie beispielsweise bei einer Vollsperrung.
Auch muss der Standstreifen für Pannenfahrzeuge freigehalten werden und das Telefonieren ist bei laufendem Motor ohne Freisprechanlage verboten. Ebenfalls wichtig: An Engstellen sollte für die möglichst schnelle Weiterfahrt das Reißverschlussverfahren eingehalten werden.