Archäologen der Uni Frankfurt haben bei Bad Ems in Rheinland-Pfalz ein römisches Militärlager entdeckt und bringen ihre Forschungs-Ergebnisse als Science Slam. Das Ziel dabei: eine breite Öffentlichkeit für die Disziplin und ihre Erkenntnisse zu interessieren und den fehlenden Nachwuchs für das Fach zu gewinnen.
Es begann mit einem Zufallsfund eines Hobbyarchäologen
Eines der beiden römischen Militärlager, das die Frankfurter Archäologen gefunden haben war gänzlich unbekannt, berichtet der Grabungsleiter Frederic Auth im Gespräch mit SWR2. „Die Anlage wurde erst 2016 überhaupt entdeckt“, durch einen Zufall: Ein Jäger und Hobby-Archäologe hatte von einem Hochsitz aus markante Farbveränderungen in einem Feld gesehen und gemeldet.
Wie ein bereits bekanntes Legionärslager stammt das etwa acht Hektar große zweite Areal aus der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus. „Das sind 40 bis 50 Jahre vor dem Limes“, sagt Auth in Anspielung auf die bekannte Grenzbefestigungslinie des Imperiums, die sich vom Niederrhein bis nach Bayern nachweisen lässt.
Ergebnisse werden auch in Science Slams präsentiert
Die meisten Laien interessierten sich bei dem Fund für ein römische Silberhütte. Archäologen dagegen, meint Auth, fasziniere der Fund von Holzspießen, die zu einem Zaun als Schutz für das Lager gehörten. „Diese Spieße, die sind da, die kann man anfassen, da kann man reinfallen - das tut weh - das ist unser Glücksfall.“
Die in Bad Ems gewonnenen Erkenntnisse trägt Frederic Auth auch bei Science Slams vor: „Weil ich sehr viel lerne, weil ganz viele verschiedene Disziplinen zusammenkommen. Und: Man darf auch mal lustig sein“, fasst er seine Motivation für diese Form des wissenschaftlichen Austauschs zusammen.