"Endlich. Über Trauer reden."
So heißt das Buch mit Geschichten und Gesprächen aus vier Jahren Podcast. Es geht um Verluste und wie Menschen damit umgehen. Erwachsene und Kinder. Tod, Trennung, Job, Zuhause – und ja, auch Meerschweinchen.
Erstes Treffen mit Schnaps, Lachen und Weinen
Rückblick: Als sie sich das erste Mal privat treffen, abends in einer Berliner Kneipe, wollen sie über ihre Toten sprechen. Ihre Toten, das sind Susanns Vater und Bruder sowie Caros Ex-Freund. Sie haben sich umgebracht. Es wird ein Abend mit viel Schnaps und ohne Rumgedruckse. Der Anfang vom Podcast.
Caroline Kraft: Krankschreibung bei Trauer
Nach dem Tod ihres Ex-Freunds entgleitet ihr alles. Sie erlebt, wie es ist, wenn man im Alltag nicht reibungslos funktioniert. Das ganze Programm: Hausarzt – Psychiater – Kurempfehlung – Tanztherapie. Sie trauert, fühlt sich aber wie eine Patientin mit langfristiger Erkrankung. Sie braucht Jahre, bis ihr Leben wieder rund läuft.
Susann Brückner: Trauer ist kein Publikumsknaller
Sie ist 19, als sich ihr Vater mit Abgasen in der Garage vergiftet. Sein Abschiedsbrief: “Ich kann nicht mehr.” In ihrer kleinen Heimatstadt spricht es sich schnell rum. Sie schämt sich, fühlt sich schuldig. Jahre später trifft ihr älterer Bruder die gleiche Entscheidung. Als Polizisten klingeln und die Nachricht überbringen, kann sie es nicht glauben: “Er weiß doch, was das bedeutet”, sagt sie.
Wir haben viel gelernt
Und zu dem, was sie aus Mails, Reaktionen, Geschichten, Persönlichem gelernt haben, gehört, wie anders und schön Bestattungen sein können. Was Trauernde einfordern sollten. Welche Sätze man nicht hören möchte. Sätze wie “Er hat es so gewollt” oder “Es ist wohl besser so für alle”. Dazu haben sie ein "Bullshit-Bingo" entworfen.
Die Sendung wurde am 9. April aufgezeichnet.