Verspätungen, verpasste Anschlüsse

Wann wird Bahnfahren wieder besser?

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Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg
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SWR1

Bei der ARD-Aktion #besserBahnfahren haben sich viele Nutzer über Verspätungen und schlechte Verbindungen im ländlichen Raum beschwert. Was passiert, um die Lage zu verbessern?

Wir haben darüber mit Thorsten Müller vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord gesprochen. Der Zweckverband koordiniert die Nahverkehrszüge und Regionalbusse im Norden von Rheinland-Pfalz. 

SWR1: Verspätungen und verpasste Anschlüsse sind immer wieder Thema bei #besserBahnfahren. Was machen Sie und die Verkehrsverbünde, damit sich das bessert?

Thorsten Müller: Tja, das ist ein leidiges Thema mit diesen Verspätungen beim Bahnfahren. Die Gründe sind so vielfältig. Und manchmal hat man den Eindruck, auch der Kreativität an der Begründungen ist manchmal keine Grenzen gesetzt.

Wir gucken uns das gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen an, zum Beispiel bei den Bauarbeiten. Die werden ja im Vorfeld geplant. Da kann man sagen: Ist es jetzt notwendig, dass das unbedingt unter der Woche in der Zeit gemacht wird, wo im Berufs- und Schülerverkehr ganz viele Leute da sind. Kann das nicht vielleicht in die Ferienzeit reingenommen werden, et cetera.

Bauarbeiten finden auf der Bahnstrecke zwischen der Haltestelle Stuttgart-Nürnberger Straße und Sommerrain statt. Für die Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart müssen tausende Kilometer Kabel verlegt werden.
Bauarbeiten an der Strecke sind oft ein Grund für Verspätungen und Ausfälle im Bahnverkehr.

SWR1: Die Menschen bekommen von der Politik gesagt, sie sollen möglichst umweltfreundlich mit dem Nahverkehr und der Bahn fahren. Ein #besserBahnfahren-Nutzer aus Piesport an der Mosel versucht das. Er schreibt uns: "ÖPVNV ist auf dem Land überhaupt keine Alternative. Es gibt viel zu wenig Verbindungen zum nächsten Deutsche Bahn-Bahnhof." Und viele beklagen bei uns, es gäbe zu wenige Verbindungen und zu lange Fahrtzeiten. Geht das nicht anders, wenn man auf dem Land in Rheinland-Pfalz wohnt?

Müller: Da müssen wir zwei Sachen unterscheiden. Einmal den Schienenverkehr und einmal den Busverkehr. Bei der Schiene ist es so, wenn man gerade die Mosel nimmt: Bis nach Cochem hin folgt die Schiene den ganzen Moselschleifen. Das heißt, man ist zwar schneller als das Auto, viel, viel schneller dort. Aber diese ganzen Bögen entlang der Mosel sind einfach sehr, sehr langwierig.

Im Busbereich sieht das Thema ein bisschen anders aus. Wir haben im Norden von Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 ein Konzept beschlossen, wie wir den ländlichen Raum mit Bussen besser erschließen. Dieses Konzept haben wir im Norden von Rheinland-Pfalz schon recht gut umgesetzt. Wir haben aber festgestellt, dass das bei vielen Bürgern noch gar nicht so bekannt ist.

SWR1: Aus Neuwied beklagt ein #besserBahnfahren-Nutzer einen Schienen-Engpass rund um den Koblenzer Bahnhof, und die Folgen seien Verspätungen. Ist da eine Besserung absehbar?

Müller: Wenn man auf dem Koblenzer Bahnhof steht, dann merkt man: Es kommen von überall Züge rein. Oftmals sind dann noch Gleise belegt. Das ist ein großes Leidwesen, dass man das nicht zügiger und flüssiger machen kann.

Umsetzen und ändern lässt sich das vor allen Dingen dann, wenn eine modernere digitale Technik im Bahnhof Koblenz installiert wird. Mit aktueller digitaler Steuerungstechnik kann man doch schon ein bisschen mehr machen.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

Weitere Informationen zum Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) finden sie auf spnv-nord.de.

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