Dieses Jahr vertritt er Andreas Schmitt, der aus gesundheitlichen Gründen pausieren muss. Nach der Generalprobe für die Sendung hat Adi Guckelsberger uns noch ein Interview gegeben.
SWR: Zum ersten Mal Sitzungspräsident bei "Mainz bleibt Mainz" - wie lief die Generalprobe?
Adi Guckelsberger: Die Generalprobe lief gut. Wir sind doch etwas zu lang, da muss noch ein bisschen gekürzt werden. Das ist aber ganz normal. Die Generalprobe war sehr vielseitig, es gab traditionelle Dinge, genauso wie auch neue Dinge. Auch junge Akteure waren dabei. Ich glaube, das wird eine gute Werbung für Mainz.
SWR1: War für dich die Generalprobe auch gut, um ein bisschen die Anspannung zu verlieren?
Guckelsberger: Ja, auf jeden Fall. Und ich muss sagen, als ich die Sitzung dann eröffnet habe, war ich die Ruhe selbst, wie bei jeder anderen Sitzung auch.
SWR1: "Mainz bleibt Mainz" feiert sein siebzigjähriges Jubiläum und du hast die Fernsehsendung von klein auf geguckt. Geht jetzt ein Traum in Erfüllung?
Guckelsberger: Ja, das muss ich immer wieder sagen. Ich habe das als Fünfjähriger das erste Mal gesehen. Und dann habe ich gesagt, ich möchte das mal machen. Ich weiß bis heute nicht, warum ich das gesagt habe. Und jetzt ist es tatsächlich der Fall. Das ist ja wirklich nicht normal.
SWR1: Du bist Sitzungspräsident beim MCV, hast Erfahrung in dem Job und warst vorher schon beim Mainzer Narren Club. Was ist denn bei "Mainz bleibt Mainz" anders, außer dass Millionen in ganz Deutschland zugucken?
Guckelsberger: Der Unterschied ist, dass man das bei der normalen Sitzung laufen lassen kann. Da können wir die Akteure feiern und sie kriegen auch ihre Zugabe. Das geht hier alles nicht, weil einem ganz einfach immer die Zeit im Nacken sitzt. Deswegen muss man als Präsident so früh in den Applaus einfallen.
Es ist halt eine Live-Sendung. Wenn Sie eine andere Sitzung haben, wo aufgezeichnet wird, kann man das auch laufen lassen. Da wird es später zusammengeschnitten. Das geht bei "Mainz bleibt Mainz" nicht.
SWR1: Die Zeiten sind gerade nicht ganz so leicht und unbeschwert. Ukraine-Krieg, Anschläge, Wirtschaftskrise. Ist da die Fastnacht vielleicht umso wichtiger?
Guckelsberger: Das ist genau der richtige Satz, sie ist umso wichtiger. Gerade in schweren Zeiten hat die Fastnacht unseren Mainzern und den Menschen überhaupt immer wieder Halt und Zuversicht gegeben.
Denken wir mal an die Zeit nach dem Krieg zurück als es das erste Zugplakettche gab. Da hieß es "Freude spenden, Trübsal wenden". Und das gilt heute noch genauso. Oder wie Jürgen Dietz (Anm. d. Red: ehemaliger Büttenredner der Mainzer Fastnacht, † 7. Februar 2015, bekannt als "Der Bote vom Bundestag") mal gesagt hat, "Was lacht und weint, der Narr vereint".
SWR1: Wie politisch wird "Mainz bleibt Mainz"?
Guckelsberger: Die Politik steht wie immer im Vordergrund, gerade bei den Rednern. Und es ist auch gut so, das erwartet man auch bei "Mainz bleibt Mainz". Natürlich kommt aber auch der Kokolores nicht so kurz.