Nick Howard startete 2012 in Deutschland durch, nachdem er das Finale der Castingshow "The Voice of Germany" gewonnen hatte. Nun hat er seine neue Single "Rollercoaster" veröffentlicht und zieht damit viele Parallelen zu seinem Leben.
SWR1: Sie sagen ja oft in Interviews, dass Sie Deutschland immer dankbar sein werden, dass es Ihnen die Chance gegeben hat, mit der Musik durchzustarten. Und jetzt, wo sie nicht mehr in Deutschland leben: Fühlen Sie sich hier immer noch zu Hause?
Nick Howard: Ja, die Deutschen haben mir meine erste Chance gegeben als Musiker. Ich war auf Tour hier seit 2010. Ich hatte meinen ersten Fans hier. Ich bin super happy, wieder hier zu sein.
SWR1: Musik ist ja auch für Sie eine Art, das Leben zu verstehen. Über was singen Sie eigentlich genau in "Rollercoaster"?
Howard: Meine Musik ist wie ein Tagebuch von meinem Leben und ich schreibe, was ich fühle. "Rollercoaster" ist ein Lied für uns alle. Die letzten Jahre waren verrückt in der ganzen Welt, ein bisschen wie in der Achterbahn. Für mich ist es ein Weg, das Leben zu verstehen. In dem Lied geht es um das Auf und Ab der letzten Jahre, aber nicht nur Negatives, auch Positives.
SWR1: Was war denn die allererste Platte, die Sie sich selbst gekauft haben?
Howard: Das ist ein bisschen peinlich. Es waren die Spice Girls (lacht). Das war die erste CD, aber ich hatte auch einen Kassettenrekorder. Mein erstes Album war Michael Jackson "Bad" und dann kamen ein paar Jahre später als CD die Spice Girls.
SWR1: Wo wir gerade bei älterer Musik sind – ich war ziemlich begeistert von Ihrer Version zu "Leaving on a Jet Plane" von John Denver – mit Gitarre und Klavier. Was fasziniert Sie an so einem Song, dass Sie sagen, der ist mir eine Aufnahme wert?
Howard: Das war das erste Lied, das ich gelernt habe. Meine Mutter hat es mir auf der Gitarre gezeigt und daher habe ich eine besondere Verbindung mit diesem Lied. In meinem Leben war dieses Lied oft wichtig. Als ich ein Junge war, bin ich nach Amerika geflogen, und das Lied erinnert mich an meine Mutter, die ich 2015 verloren habe. Wenn ich das Lied höre oder spiele, denke ich immer an sie. Daher ist es immer besonders für mich.
SWR1: Der Song "Can't Break A Broken Heart" hatte über 2 Millionen Streams auf Spotify. Das Thema "Herzschmerz" geht ja immer. Sie sind ja selbst sehr glücklich mit Ihrer Frau verheiratet. Wie können Sie da solche Herzschmerz-Nummern schreiben?
Howard: Das ist eine gute Frage. Mit Songwriting kann man ein anderer sein, und das macht Spaß. Wir schreiben nicht immer persönlich, aber für alle Menschen. Doch bevor ich verheiratet war, war ich Single und hatte ein gebrochenes Herz. Und so habe ich das Lied geschrieben.
SWR1: Das letzte Album ist von 2016. Arbeiten Sie gerade an an etwas Neuem, kann man da schon etwas verraten?
Howard: Ich schreibe immer. Ich habe während der Corona-Zeit über 100 Lieder geschrieben, "Rollercoaster" war eines davon. Wir haben noch ein paar mehr in der Pipeline.
SWR1: Vielen Dank für die tolle Musik und für das Gespräch.
Howard: Vielen Dank! Es war wie immer super mit Euch. Ihr wart einer meiner ersten Sender in Deutschland, Ihr habt meine Musik gespielt, dafür bin ich immer dankbar. Es ist super, wieder hier zu sein!
Das Interview führte SWR1 Musikredakteurin Nina Waßmundt.
Das ganze Gespräch können Sie hier als Audio in voller Länge nachhören.
Mehr Infos über Nick Howard auf seiner Website.