Wie Klaus Voormann zu den Beatles kam
...war tatsächlich dem Zufall geschuldet. Eines Tages hatte der gebürtige Berliner, der Anfang der 60er Jahre in Hamburg lebte, Streit mit seiner damaligen Freundin Astrid Kirchherr, der späteren Beatles-Fotografin. Um sich abzureagieren ist Klaus Voormann zum Hafen spaziert.
Sein Weg führte ihn damals durch die berühmte Straße "Große Freiheit". Aus einem Kellerfenster kam plötzlich Musik, die ihm ziemlich gut gefallen hat. Kurzentschlossen hat sich Klaus Voormann dann rein gewagt, in den Kaiserkeller, und die damals noch unbekannten Beatles live gehört. Er wurde zum Fan und kam regelmäßig mit Freunden zu den Konzerten. Irgendwann ermutigten ihn seine Freunde dazu, die Band einfach mal anzusprechen.
Nach dem Treffen zog es ihn so sehr nach London, dass er unbedingt hinziehen wollte. Also hat er sich bei George Harrison gemeldet, der ihn sogar eingeladen hat mit ihm zusammen zu wohnen. So kam es dazu, dass er in einer "Beatles-WG" mit George Harrison und Ringo Starr wohnte.
Der "Before and After Beatle"
In einer SWR1-Leute Sendung von 2016 hat Klaus Voormann mal gesagt, dass er sich selbst nicht gerne als den fünften Beatle bezeichnet. Das stehe eher Stuart Sutcliff, Pete Best oder George Martin zu. Er sieht sich eher als der "Before and After-Beatle", weil er die Band vor dem Ruhm getroffen hat und später als Bassist die Solo-Projekte für George, John und Ringo begleiten durfte.
Das "Revolver"-Cover war sein Meilenstein
Obwohl Klaus Voormann ein preisgekrönter Bassist ist und schon mit Weltstars wie Manfred Man, Carly Simon und B. B. King spielte, war sein persönlicher Meilenstein die Gestaltung des Covers für das Beatles-Album "Revolver". Dafür bekam er 1967 sogar einen Grammy verliehen.
Vor fast 60 Jahren bekam er eines Abends einen Anruf von John Lennon persönlich. Lennon wollte wissen, ob Voormann eine Idee für das Cover habe. Ohne den Namen des Albums zu kennen, forderte er ihn dazu auf, die Grafik für sie anzufertigen.
Die zündende Idee kam ihm schnell: Er wollte den Fans etwas Gutes tun und ihnen so viele Beatles Bilder wie möglich zeigen. Der Fokus sollte auf den markanten Pilzkopf-Frisuren der Gruppe liegen. Also bat er die Band, ihm so viele Fotos wie möglich zu geben. Die Beatles vertrautem Klaus Voormann ihre privatesten Fotos an.
Während der Anfertigung wäre das Cover übrigens fast weg geflogen. Als Voormann die einzelnen Bildschnipsel zusammenlegte sorgte ein Windstoß dafür, dass sie alle aus dem offenen Fenster flogen. Zum Glück konnte Klaus Voormann alle Schnipsel schnell wieder einsammeln.
Die ganze Entstehungsgeschichte des berühmten "Revolver"-Covers hat der Musiker und Grafiker in seinem Buch "birth of an icon" in Form einer Comic-Geschichte dargestellt.