Nick Mason hört Pink Floyd nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Er würde nie auf die Idee kommen, an seinen Plattenschrank zu gehen und zum Beispiel "Dark Side Of The Moon" oder "Wish You Were Here" aufzulegen. Es nervt ihn. Warum das so ist, hat Nick erklärt: "Ich höre immer nur meine Fehler und dann denke ich: Oh, das hätte ich aber viel besser spielen können!"
1975, London, Abbey Road Studio...
Die Musiker von Pink Floyd arbeiten an dem Album "Wish You Were Here". Im Studio werden die Mikrofone aufgestellt. David Gilmour sitzt in einer Ecke und klimpert vor sich hin. Roger Waters schlendert vorbei, bleibt stehen, hört kurz zu und fragt: "Was spielst du da?". "Och nichts", ist die Antwort. "Ich probier nur rum."
"Merk dir das, was du eben gespielt hast", sagt Roger in seinem typischen Befehlston. "Das können wir noch brauchen. Das ist gut." Für den Song "Wish You Were Here" wird das Stückchen von David Gilmour tatsächlich gebraucht.
Die Gitarre aus dem Autoradio
Roger Waters hat die Idee, dass die Gitarre am Anfang klingen soll, als würde sie aus einem kleinen Autoradio kommen. Wie kriegt man das hin? Ganz einfach, bevor man lange herumprobiert, wie eine Gitarre im Autoradio zu klingen hat, lässt man die Gitarre eben tatsächlich aus dem kleinen Radio kommen.
Im Studio sitzt also David Gilmour mit seiner Gitarre – davor das Mikrofon. Vom Mikrofon wird ein ewig langes Kabel durch den Flur bis auf den Parkplatz gelegt. Dort in einem Auto angestöpselt ans Radio, davor wieder ein Mikrofon, das die Gitarre im Autoradio aufnimmt und wieder mit einem langen Kabel den Ton ins Studio leitet, wo die Bandmaschine steht und aufnimmt.
Ein wunderbarer Effekt, der noch schöner wird, wenn David Gilmour dann mit der Studiogitarre ein Solo zur Autoradio-Gitarre hinzufügt, also quasi mit sich selbst im Duett spielt.