"People Are People" von Depeche Mode war 1984 bis dahin der größte Erfolg der Briten und in den Charts eine Nummer eins bei uns in Deutschland. Selbst in ihrer Heimat Großbritannien hatte die Band rund um Dave Gahan das bisher nicht geschafft.
Eine Botschaft gegen Krieg und Rassismus
Depeche Mode holen alles aus der modernen Studiotechnik heraus und der kühle Elektronik-Sound des Songs fällt überall auf. 1984 droht der Kalte Krieg zwischen Ost- und West zu eskalieren und in Südafrika herrscht ein Apartheidsregime.
Über die Botschaft gegen Kriege und Rassismus redet die Jugend – "People Are People" – "Menschen sind Menschen". Das macht den Song auch nach 40 Jahren immer noch aktuell und relevant.
Neuer Sound mit neuer Technik
Doch der Erfolg des Songs ist im Grunde nicht der Text. Es ist dieser neue, kalte Sound mit ungewöhnlichen, metallisch-rhythmischen Klängen. Und der kommt aus Berlin. Depeche Mode nehmen in den legendären Hansa Studios direkt an der Berliner Mauer auf. Sie waren vom ersten Augenblick an vom Studio begeistert. "Die Lage hätte sich niemand ausdenken können", erzählt Gitarrist Martin Gore später, "man konnte vom Fenster aus den Stacheldraht und die Wachen sehen".
Das Gebäude des Studios sah aus wie eine Ruine. Drinnen steckte aber das beste Equipment, das die 80er zu bieten haben. Vor allem die neue Sampling-Technik hatte es der Band angetan. Man konnte damit Geräusche aufnehmen, sie wiederholen ("loopen") oder sogar auf eine Klaviertastatur legen. Damit konnte man die verrücktesten Geräusche in die Musik einbauen. Sie trommelten mit einer Stange auf Baustellenschilder, warfen Bestecke auf den Boden der Studioküche oder rollten einen Kieselstein über eine Regenrinne auf der Terrasse.
Video: Depeche Mode in den Hansa Studios
Depeche Mode nutzen das ganze Studio mit allen seinen Räumen als riesige Spielwiese. Das muss mit einer unglaublichen Lautstärke passiert sein. Doch das Ergebnis ist beeindruckend: ein bahnbrechender, düsterer Sound.