Der Song, der direkt aus dem Herzen kam
"What’s Up" war der größte Erfolg der amerikanischen Frauenband 4 Non Blondes. Das bekannteste Mitglied der Band ist Linda Perry, die eine gefragte Musikerin war. Inzwischen möchte sie nicht mehr auf der Bühne stehen und produziert und schreibt deshalb Songs für Pop-Größen wie Pink und Christina Aguilera. Für die 4 Non Blondes hat aber alles in den 80er Jahren begonnen...
San Franciso 1989: So kamen die 4 Non Blondes auf ihren Namen
Vier junge Musikerinnen sitzen in einem Park und haben gerade eine Band gegründet. Sie sind noch ganz am Anfang und machen Pläne. Die vier dunkelhaarigen Frauen sehen etwas heruntergekommen aus, denn Geld haben sie noch nicht verdient.
Da kommt eine Familie vorbei. Die Mama ist blond, der Papa auch und der kleine Junge ebenfalls. Und der entdeckt in einem Papierkorb ein Stück Pizza und nimmt es heraus. Da schimpft die Mama: "Lass das, das ist schmutzig. So was fressen Tiere oder … solche Leute, wie die da…" Sie schaut auf die vier Frauen am Tisch.
Die Vier sind nicht blond und wollen es auch nicht sein – mit solchen Spießern möchten sie nichts zu tun haben. Aber der Bandname ist jetzt da: 4 Non Blondes.
So schreibt man einen Hit: einfach nicht nachdenken
Ein paar Wochen später ist Bassistin Christa Hillhouse nicht alleine im Bett. Sie verbringt die Nacht mit einem jungen Mann, den sie aufgegabelt hat. Da hört sie aus dem Nebenzimmer eine Gitarre und Gesang. Es ist Linda Perry, die Sängerin der 4 Non Blondes. Was Christa hört, klingt wunderbar. Sie springt aus dem Bett und läuft ins Nebenzimmer. Der verblüffte Liebhaber bleibt alleine zurück.
"Was ist das?", fragt Christa "Das klingt toll!". Linda Perry ist selbst überrascht. Sie hat keine Ahnung, woher die Musik und der Text kommen. "Es war einfach da", sagt sie. "Gibt es das schon? Kopiere ich jemanden?". "Nein, nein", sagt Christa. "Schreib das auf, es ist wunderbar!"
Viele Jahre später wurde Linda Perry gefragt, was sie damals im Sinn hatte, als sie "What’s Up" geschrieben hat. "Gar nichts", ist ihre Antwort. "Mein Verstand war ausgeschaltet. Ich habe nichts gedacht – die Musik ist direkt aus meinem Herz gekommen."
Weitere Informationen
- Produzentin Linda Perry - Mastermind und Hitmaschine (Deutschlandfunk Kultur)