Es stellt sich also die Frage, wohin damit? Oder gibt es gute Gründe, es einfach liegenzulassen? SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer aus Marnheim im Donnersbergkreis weiß Rat.
Wo kann ich Laub einfach liegen lassen?
Laut SWR1 Gartenexpertin Bauer kann das Laub "eigentlich fast überall" liegen bleiben, "denn unsere Böden haben meist zu wenig Humus". Passend dazu hat sie einen Spruch, der das ganze veranschaulicht: "Das Grüne muss ins Braune – die bunten Blätter sollten in die braune Erde". Dadurch wird der Boden schön locker, vor allem dann, wenn beispielsweise ein Betonboden vorliegt.
Dann könne der Boden auch mehr Wasser speichern und Regenwürmer die Blätter zersetzen. "Dadurch haben Ihre Pflanzen einen wunderbaren Dünger", so Bauer. Es sei daher also sinnvoll, das Laub überall liegenzulassen, vor allem im Gemüsegarten und auch gerne unter Bäumen und Hecken oder als 20 Zentimeter hohe Blattschicht in den Staudenbeeten. Eine Ausnahme gibt es allerdings: auf dem Rasen sollten die Blätter nicht bleiben. Und auf dem Gehweg natürlich auch nicht.
Laub ist nicht gleich Laub
Spielt es eine Rolle, von welchem Baum das Laub stammt? "Gerade das Eichen- und Walnuss-Laub wird wegen der Gerbsäure sehr viel gescholten, weil sie den Pflanzen vermeintlich schadet", erklärt Natalie Bauer, "das ist aber nicht korrekt". Entscheidend sei stattdessen der Ort der Verwendung. So gebe es Pflanzen, die dieses Laub sogar lieben – wie Bäume, Sträucher und unsere gartentauglichen Waldpflanzen, meint Bauer. Man sollte also darauf achten, wie die Blätter grundsätzlich aufgebaut sind. Eichen- und Walnuss-Blätter sind eher groß, dick und ledrig. "Dadurch brauchen sie sehr lange, bis sie sich zersetzen", so Bauer.
Wohin mit dem Laub?
Je nach Größe des Gartens kann eine große Menge an Herbstlaub zustande kommen. Für die Fahrt zum Grünschnitthof kann das schon eher unpraktisch sein. Wohin also mit dem Herbstlaub? SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer empfiehlt, das Laub zusammenzurechen und es im Garten als Laubhaufen zu belassen. Ein Laubhaufen bietet Tieren wie Igel, Insekten oder Frösche Schutz. Sie "brauchen das sogar und verstecken sich dort gerne", so Bauer.
Wer verhindern möchte, dass der Wind die Blätter wieder wegweht, kann einen Laubkorb basteln. "Dafür besorgen Sie sich am besten einen Rechteckdraht vom Baumarkt, stellen ihn wie ein Zylinder im Garten auf und schichte darin das Laub auf", erklärt Bauer. Dann kann nichts weggeweht werden und die Blätter zersetzen sich dort während des Winters. Im Frühjahr hat man dann "wunderbaren Dünger, den man auf die Beete ausbringen kann".
Über unsere Gartenexpertin
Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.