Realität oder Science-Fiction?
"In den nächsten zehn Jahren verändert sich unsere Welt stärker als in den vergangenen 100 Jahren!" Da ist sich Frank Thelen sicher. Wir essen Fleisch aus dem Labor, nutzen Flugtaxis, drucken unsere Häuser im 3D-Drucker aus - das ist seine Überzeugung. Sogar die Katzenklappe weiß dank künstlicher Intelligenz, ob ihre eigene Katze gerade rein will oder die verfressene Nachbarkatze. Was wie Science-Fiction klingt, ist zum Teil heute schon möglich.
Europa first
Frank Thelen will, dass Europa mit dabei ist, wo die Zukunft spielt: Er investiert in Start-ups, die vielversprechende Ideen umsetzen. Sei es in "Lizza", eine Pizza ohne Kohlenhydrate oder in "Lilium", einen senkrecht startenden Jet. Mit seinen Investments in die Gründerszene ist er Multimillionär geworden. Nach sechs Jahren als Juror in "Die Höhle des Löwen" schmiss er dieses Jahr hin, um sich ganz seinem Ziel zu widmen - Technologie-Unternehmen aus Europa so auszubauen, dass sie weltweit erfolgreich sind.
Das Stehaufmännchen
Frank Thelens Geschichte klingt wie ein Roman: Wegen schlechter Noten musste er das Gymnasium verlassen, seine Eltern hofften, dass eine Realschule seinen Fähigkeiten mehr entsprechen würde. Das tat sie: Thelen lernte auf der Realschule in Bonn das Programmieren und entdeckte es als seine Leidenschaft. Mit 18 gründete er sein erstes Unternehmen, mit 22 sammelte er eine Million DM Wagniskapital ein für einen Router, der Faxgeräte mit dem Internet verbindet. Mit 22 stand er kurz vor der Pleite. Doch er gab nicht auf und erfand schließlich das digitale Fotobuch. Dessen Verkauf sicherte ihm das notwendige Kapital, um künftig in Start-ups zu investieren.