"Suche Heimat - biete Bier"
Als Tine Wittler mal wieder in Hamburg im Stau stand, war es genau das eine Mal zu viel: Sie hatte genug von Stau, hektischem Großstadtleben und durchgestyltem Haus. 2017 zog sie mit nur mäßig begeistertem Ehemann und mindestens ebenso skeptischer Großstadtkatze nach Jabel.
Landleben pur
Ein dutzend Häuser, die um einen runden Platz stehen, lange Zeit eine schlechte Internetverbindung, eine Dorfstraße, die fast völlig unbefahren ist, sechs Kilometer bis zum nächsten Supermarkt und 70 bis zur Autobahn - heftiger könnte der Unterschied zum Großstadtleben in Hamburg kaum sein.
Neben den Jobs als Schauspielerin, Moderatorin, Sängerin und Filmproduzentin, ist für sie noch ein weiterer hinzugekommen: Wirtin. Mit Begeisterung serviert sie ihren Gästen in ihrer Kneipe "Wittlers Wohnzimmer" Bier, Schnaps und leckere Hausmannskost und präsentiert Künstler auf der angeschlossenen Kleinkunstbühne. Statt Großstadtanonymität, genießt sie die Dorfgemeinschaft und hat den Verein "Kulturbar Wendland" mitbegründet.
Weltgewandt auf dem Land zuhause
Ihr schickes Hamburger Haus hat sie gegen ein renovierungsbedürftiges Fachwerkhaus aus dem Jahr 1838 eingetauscht, durch das der Wind pfeift. Eine echte Herausforderung selbst für jemanden wie Tine Wittler. Schließlich wurde sie ja als Renovierungs- und Dekoqueen durch die Sendung "Einsatz in vier Wänden" einem Millionenpublikum bekannt.
Sie kennt nicht nur das Großstadtleben, sondern auch die Welt: Unter anderem reiste sie durch Mauretanien, um sich kritisch mit unseren Schönheitsidealen auseinanderzusetzen. Ihr Film "Wer schön sein will, muss reisen" wurde mit dem Prädikat "wertvoll" ausgezeichnet. Doch momentan zieht es sie nicht in die Ferne, sondern sie ist dann glücklich, wenn sie mit ihren Nachbarn in ihrer Kneipe klönen kann. "Hier habe ich meine Heimat gefunden."
Die Sendung wurde aufgezeichnet.