Das Ganze wird eine Art Lobeshymne auf den Gemeinschaftssinn der Kifferszene. Das Grass des Protagonisten ist alle, er geht raus, trifft andere Rastalocken tragende Menschen, die dann gemeinsam den Kouchie kreisen lassen.
Typischer Reggae Sound, das könnte funktionieren. Doch die Single wird ein Ladenhüter. Die Zeit war wohl noch nicht reif für derart offene Drogenverherrlichung...
Von Jamaika nach Birmingham
Musiker Fred Waite aus Birmingham hört den Song und findet ihn gut. Er sucht gerade nach Titeln für sein neuestes Bandprojekt "The Musical Youth". Das besteht aus zwei seiner Söhne und drei weiteren sehr jungen Musikern, die ziemlich talentiert sind. Mit einigen Auftritten erregen die 11 bis 15 Jahre alten Musiker das Aufsehen eines großen Plattenlabels. Es fehlen nur noch gute Songs.
Vom Joint zum Kochtopf
Da bietet sich "Pass The Kouchie" an. Nun kann man schlecht 11- bis 15-jährige davon singen lassen, wie die Haschpfeife kreist. Also nimmt er Änderungen am Text vor. Aus dem "Kouchie" wird der "Dutchie", ein jamaikanisches Wort für den "Dutch Oven", eine Art Kochtopf. Nicht schlecht.
Nur muss man schon ziemlich viel geraucht haben, bis ein Lied über einen kreisenden Kochtopf Sinn ergibt. Also wird der Text weiter verändert. Aus "Wie fühlt es sich an, kein Kraut zu haben" wird "Wie fühlt es sich an kein Essen zu haben". Und so wird aus dem Mann, dem das Gras ausgegangen ist, jemand, der hungrig auf die Straße geht und Menschen trifft, die Ihr Essen mit ihm teilen.
Ein gesungener Solidaritätsaufruf und der Dutchie ist dafür das Symbol. Und so wird aus dem Kiffer Song ein internationaler, politisch völlig korrekter, jugendfreier Hit des Jahres 1982.