Leonard Skinner war Ende der 60er Jahre Lehrer für Leibeserziehung in der High School in Jacksonville, Florida. Mr. Skinner war ein akkurater Mann, er achtete auf sportliche Leistung, Ordnung und Disziplin und er hasste Jungs mit langen Haaren, die für ihn wie Mädchen aussahen. Und wenn die dann auch noch in einer Band spielten, die laute und wilde Musik machte, hasste er sie ganz besonders. Leonard Skinner machte den Jungs aus der Band das Leben schwer, hetzte sie über den Schulhof und ließ sie ordentlich strammstehen.
Aus der Schulband der langhaarigen Jungs wurde nach Ende der Schulzeit eine erfolgreiche Rockband. Und die Jungs setzten ihrem Sportlehrer ein Denkmal. Denn sie benannten ihre Band nach ihm: eine Verballhornung von Leonard Skinner im Südstaatendialekt: Lynyrd Skynyrd.
Vor Jahren habe ich in den USA, in Alabama, den Tourbusfahrer von Lynyrd Skynyrd kennengelernt. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ihn gefragt: Was hat eigentlich Leonard Skinner dazu gesagt, dass die Band sich nach ihm benannt hat?
Der Mann hat gelacht und mir erzählt, er selbst hätte Leonard Skinner gut gekannt. Immer, wenn Lynyrd Skynyrd in der Gegend auftraten, stolzierte Leonard Skinner mit breiter Brust durch die Konzerthalle und erzählte jedem, der es hören wollte, dass er ja derjenige sei, nach dem sich Lynyrd Skynyrd benannt haben. Und eigentlich hätte er die Jungs schon immer ganz toll gefunden und die Musik, die sie machen, hätte ihm von Anfang an gut gefallen.
Leonard Skinner starb im September 2010. Die New York Times ehrte ihn und bezeichnete Leonard Skinner als den "wohl einflussreichsten Sportlehrer der amerikanischen Popkultur".