Immer wieder müssen Schwimmbäder in Baden-Württemberg ihre Öffnungszeiten reduzieren oder sogar schließen, es fehlen Personal und Geld für Sanierungen. Dieses Bädersterben hat aus Sicht von DLRG-Präsidentin Ute Vogt ernste Konsequenzen:
DLRG fordert Bedarfsplan für Schwimmbäder in Deutschland
Die DLRG-Präsidentin wünscht sich einen runden Tisch mit dem Bund, den Ländern und den Gemeinden: Denn die Länder machen die Lehrpläne, die Gemeinden müssen die Kosten tragen und der Bund biete Investitionsprogramme an. Doch die wirken auf Vogt nicht geplant, sondern eher zufällig: So kritisiert sie beispielsweise ein aktuelles Programm der Bundesregierung, für das sich Bäder bis September melden müssen, wenn sie sanieren wollen. Für dieses Investitionsprogramm qualifizieren sich ihrer Meinung nach nur die Bäder, die bereits ein bisschen Geld auf der hohen Kante haben oder die eine Verwaltung haben, die schnell reagiert.
Bäder zu erhalten sei eine teure Angelegenheit. Die sollte sich die Gesellschaft laut Vogt aber leisten, weil sie für Kinder und Jugendliche wichtig sei.
Schwimmunterricht ist lebenswichtig
Laut Vogt fehlen in Deutschland Wasserflächen, auf denen Menschen Schwimmen lernen können. Früher habe jede Schule ein Lehrschwimmbecken gehabt - heute stehe Schwimmen zwar im Lehrplan, aber viele Schulen hätten keine Gelegenheit, das umzusetzen, weil kein Bad in der Nähe sei. Dabei ist Schwimmen nach Meinung Vogts eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Hinzu komme, dass Schwimmlehrer:innen fehlten. Es entstehe ein Teufelskreis, der mit dem Mangel an Wasserflächen beginne.