SWR1 Hitparade 2012 | "An Tagen wie diesen"

Eine kleine Überraschung zum Schluss

Stand

"An Tagen wie diesen" hätte man ja vielleicht damit rechnen können, dass die Toten Hosen Led Zeppelin bei der SWR1 Hitparade den ersten Platz streitig machen. Zur Sensation hat es allerdings nicht ganz gereicht.

Eins im Ohr mit SWR1 Hörer Achim Streinbrecher

Aber für eine Überraschung in den Top Ten haben die Düsseldorfer mit ihrem respektablen Einstieg von 0 auf 4 gesorgt. Auf den Plätzen 1, 2 und 3 hielten sich die bewährten Klassiker und damit "Stairway To Heaven" (Led Zeppelin), "Bohemian Rhapsody" (Queen) und "Child In Time" (Deep Purple). Die SWR1 Hitparade begann am Montag, 22. Oktober 2012 um 5 Uhr und endete mit dem großen Finale in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle, mit rund 6.000 Besuchern. Bis Freitag, 26. Oktober 21 Uhr lief der Countdown der Top Ten mit den Hitparaden-Moderatoren Stefanie Anhalt, Barbara Scherrer, Matthias Holtmann, Michel Ries, Thomas Schmidt und Patrick Neelmeier.

An Tagen wie diesen

Die Toten Hosen verdrängten mit "An Tagen wie diesen" (4) die Dire Straits mit "Brothers In Arms" auf Platz 5. Auf Position 6 kamen – wie im vergangenen Jahr – Metallica und "Nothing Else Matters". Um zwei Plätze verschlechtert haben sich Pink Floyd mit "Wish You Were Here" von Platz 5 auf Platz 7, ebenso wie John Miles und "Music" von Platz 7 auf Platz 9. Dazwischen blieben AC/DC mit "Hells Bells" (8) stabil. Den Top-Ten-Doppelerfolg aus dem vergangenen Jahr konnten sie zwar nicht wiederholen – "Highway To Hell" (14 statt 10) – dafür belegten Deep Purple außer Platz 3 mit "Smoke On The Water" auch noch Platz 10. Weit nach vorne gesungen mit gleich zwei Titeln hat sich auch Adele: ihr Song "Someone Like You" schaffte es auf Platz 11 und "Rolling In The Deep" auf die 21.

TOP 20

PlatzTitelInterpret
1Stairway to heavenLed Zeppelin
2Bohemian rhapsodyQueen
3Child in timeDeep Purple
4Tage wie dieseToten Hosen
5Brothers in armsDire Straits
6Nothing else mattersMetallica
7Wish you were herePink Floyd
8Hells bellsAC/DC
9MusicMiles, John
10Smoke on the waterDeep Purple
11Someone like youAdele
12Summer of '69Adams, Bryan
13Hotel CaliforniaEagles
14Highway to hellAC/DC
15The carpet crawlersGenesis
16Am FensterCity
17AprilDeep Purple
18Let it beBeatles
19Shine on you crazy diamondPink Floyd
20Geboren um zu lebenUnheilig

Kurz und knapp

Jahr:2012
Name:Ihre Nummer 1 in Baden-Württemberg
Anzahl:1101 Titel
Platz 1:"Stairway to Heaven" von Led Zeppelin
Wann:Montag, 22. - Freitag, 26. Oktober 2012
Moderation:drei Teams: Stefanie Anhalt/Matthias Holtmann, Patrick Neelmeier/Thomas Schmidt und Michel Ries/Barbara Scherrer
Wo:Das letzte Mal im alten Studio im SWR Funkhaus in Stuttgart
Finale:... in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle mit SWR1 Pop & Poeise, der SWR1 Band und mit Kim Wilde

Von Null auf ...: Die Neueinsteiger

Es heißt ja immer, dass sich bei der SWR1-Hitparade nichts ändert. Denkste! Auch im Jahr 2012 haben es wieder viele Neueinsteiger unter die vordersten Plätze geschafft.

Die Sensation

Aus dem Stand auf Platz 4 haben es die Toten Hosen geschafft mit "An Tagen wie diesen". Damit ist der Punk-Band ein wirkliches Kunststück gelungen, denn seit Jahren hat es kein neuer Song mehr in die Top 5 geschafft. Insgesamt sind die Düsseldorfer mit zehn Titel 2012 vertreten. Ihr zweitbester Titel ist übrigens "Hier kommt Alex" auf der 108.

Die deutschen Neueinsteiger

Auch der zweithöchste Neueinsteiger kommt aus Deutschland: die Wise Guys mit "Deutsche Bahn" auf Nummer 33. In den Abstimmungswochen wünschten sich die SWR1 Hörern diesen Titel bereits ungewöhnlich häufig. Weshalb es nicht ganz überraschend war, dass er sich so gut platzieren konnte. Ebenfalls neu dabei waren Die Ärzte mit "M&F" auf Nummer 52 und BossHoss mit "Don't gimme that" auf Platz 59.

Musik aus aller Welt

Auf Rang 37 schaffte es Gotye feat. Kimbra mit "Somebody That I Used to Know". Hinter dem Hit stecken übrigens der Belgisch-Australier Wouter De Backer und die neuseeländische Sängerin Kimbra Lee Johnson. Kurz dahinter liegen Of Monsters and Men mit "Little Talks" auf Platz 41. Die Band kommt übrigens aus Island!

Moderner Zweikampf: Die großen Musik-Duelle

Westernhagen oder Herbert Grönemeyer? Die Ärzte oder die Toten Hosen? Die Rolling Stones oder doch die Beatles? Wer ist mit den meisten Titeln und mit der höchsten Platzierung in der Hitparade 2012 vertreten? Wir wissen es!

Grönemeyer vs. Westernhagen

Eines steht fest: Herbert Grönemeyer hat 2012 mehr Titel auf der Hitparadenliste als Westernhagen. Mit 14 Liedern, die auf die Plätze 1027 bis 72 verteilt sind, lag er in der Summe vor Westernhagen. Dieser wiederum war nur mit acht Nummern vertreten. Am besten platzierte sich die Live-Version von "Freiheit". Doch "Der Weg" von Herbert Grönemeyer landete eben auf Nummer 72. Das bedeutet, dass Westernhagen Herbert Grönemeyer in der Hitparade 2012 weder in Sachen Quantität, noch in Sachen Qualität schlagen konnte. Vielleicht klappt es ja in den nächsten Jahren?

The Beatles vs. The Rolling Stones

Die Beatles waren im Jahr 2012 einfach unschlagbar: Ganze 30 (!) Songs von ihnen waren auf der Hitparadenliste. Die Titel waren über die ersten bis hin zu den ziemlich letzten Rängen verteilt. "Let it Be" schaffte es auf Platz 18. Der letzte Beatles-Song ist auf Platz 1080 gelandet. Die Rolling Stones hingegen kamen den Beatles zwar nahe - konnten sie aber mit 26 Titeln nicht einholen. Ihr bestplatzierter Titel, "Satisfaction", schaffte es aber nur auf Position 34. Also: Trotz relativ kurzem Abstand zwischen der Anzahl der Songs, müsste "Satisfaction" schon vor den Beatles platziert worden sein, um dieses Duell gewinnen zu können!

Die Ärzte vs. Die Toten Hosen

Hosen gegen Ärzte, Düsseldorf gegen Berlin, Punk gegen Bravo-Punks. Was könnte es schöneres geben? 2012 schlugen die Toten Hosen die Ärzte allerdings überlegen - sowohl in der Summe (10 : 7), als auch bei der Top-Platzierung. Beide landeten mit einem Neueinsteiger zwar ganz vorn. Die Ärzte schafften es mit "M&F" aber nur auf Nummer 52, während die Toten Hosen mit "An Tagen wie diesen" auf Platz 4 sogar die Top Ten knacken konnten. Es leben die Hosen! ... und die Ärzte!

Rest in peace: Post mortem in die Hitparade

Whitney Houston, Robin Gibb und Scott McKenzie: Diese großen Künstler sind in den Jahren 2011 und 2012 verstorben. Die Erfahrung zeigt, dass sich Titel von kürzlich verstorbenen zum Teil erheblich besser platzieren. Weil die Erinnerung an die großen Hits aus traurigem Anlass eben doch sehr präsent ist. Wie war es bei der Hitparade 2012?

Whitney Houston

Die amerikanische Soul-Sängerin verstarb am 11. Februar 2012 in Beverly Hills unter mysteriösen Umständen. Obwohl sie in den letzten Jahren keine Charterfolge mehr landen konnte, gehen vielen unsterbliche Titel auf ihr Konto. Im Jahr 1988 sang sie die Olympia-Hymne "One moment in time". Dieser Titel ist in der Hitparade 2012 auf Platz 225 gewählt worden. Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur 373 aus dem Vorjahr. 2010 war der Song sogar nur auf Platz 458. Bei ihrem größten Hit ist der Unterschied sogar noch größer. "I will always love you" aus dem Soundtrack zum Film The Bodyguard stieg von Nummer 505 auf Platz 264.

Scott McKenzie

Der US-amerikanische Sänger, Songwriter und Gitarrist Scott McKenzie ist am 18. August 2012 in Los Angeles verstorben. Mit "San Fransisco (be sure to wear some flowers in your hair)" schuf er DIE Hymne der Hippie-Kultur weltweit. Er gilt damit als "One-hit wonder", obwohl er noch viele weitere Stücke aufgenommen hat. In der Hitparade 2012 hat es der Song der Hippie-Bewegung auf Platz 64 geschafft. Im Jahr davor war er auf Platz 99 vertreten.

Robin Gibb

Am 20. Mai 2012 starb Robin Gibb in London. Den meisten bleibt er vor allem durch seine vielen Erfolge mit den Bee Gees in Erinnerung. Sie waren in der Hitparade 2012 mit vier Titeln vertreten. Der Welthit "Massachusetts" landete auf Platz 175 - im Jahr davor schaffte er nur Platz 219. "Lamplight" stieg von Nummer 716 auf 412. Dagegen verbesserte sich der bekanntere Titel "How deep is your love" nur um 72 Plätze auf Rang 925. Und "Stayin' alive" fiel sogar von Nummer 740 auf Platz 895 zurück.

Songs mit Ausdauer: Die längsten Hits

In der Hitparade 2012 liefen auch wieder die längsten Songs der Musikgeschichte. Bis weit über 20 Minuten wurden die SWR1 Hörer mit nur einem einzigen Song bespielt.


Platz 1: Tubular Bells, Part 1 von Mike Oldfield

Dieser Song blieb auch 2012 der längste der Hitparade. Das über 25 Minuten lange Stück schaffte es auf Platz 136 und legte damit einen gewältigen Sprung nach vorne hin. Im Vorjahr war er nämlich noch Nummer 207.

Platz 2: Atom Heart Mother von Pink Floyd

Das im Jahr 1970 erschienene Lied "Atom Heart Mother" ist die längste Komposition der Band. Sie ist gegliedert in sechs Teile und gekennzeichnet durch ein immer wiederkehrendes Grundthema. Durch die Länge von 23 Minuten 37 Sekunden füllt das Lied eine gesamte LP-Seite. 2012 ging es ein kleines Stückchen nach unten von Platz 384 auf 397.

Platz 3: Supper's ready von Genesis

Auf Platz 3 der längsten Songs in der Hitparade 2012 befand sich "Supper's Ready" von Genesis mit 22 Minuten und 51 Sekunden. In diesem Lied beschreibt Peter Gabriel seine spirituellen Erlebnisse, die er mit seiner Frau gemacht hatte. Der Titel hält sich ebenfalls recht konstant - 2011 Platz 194 und 2012 Platz 185.

Die kultigste Radio-Hitparade in der ARD Audiothek Wie die SWR1 Hitparade entstanden ist!

und zur kultigsten Radio-Hitparade Deutschlands werden konnte, das möchte Cora Klausnitzer im fünfteiligen Podcast "5 Tage wach" rausfinden.

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SWR