Statistik zur SWR1 Hitparade 2015

Kultig, regional und mit Botschaft

Stand
Autor/in
Ramona Schreyer
Franziska Hahn

Wie die Jahre zuvor, gibt es auch in 2015 wieder die ein oder andere Überraschung in der SWR1 Hitparade. Allein in den Top 15 gibt es drei Sensationen, aber auch die Klassiker dürfen nicht unbeachtet bleiben.

Heimat

Ob Klein oder Groß, die Maskottchen Pferdle & Äffle aus dem Süden bedeuten für jeden SWR1 Hörer ein Stückchen Heimat. Im Gegensatz zum letzten Jahr (Platz 27) wurden sie mit ihrem "Hafer- und Bananenblues" in die Top 15 gevotet, genauer gesagt Platz 14. Ein gelungener Aufstieg für ihre Fans!

Äffle und Pferdle - Bananenblues
Pferdle & Äffle

Einen gewaltiger Sprung haben auch die Füenf hingelegt. Mit ihrem Song "Mir im Süden" sind die Baden-Württemberger doch glatt 107 Plätze weiter vorne gelandet (Platz 11).

Der neue Platz 4

Für die größte Überraschung haben wohl Die Ärzte gesorgt. Bereits 1993 setzten sie mit ihrem Song "Schrei nach Liebe" ein Statement gegen Neonazis und Rechtsextremismus. Damals wurde der Song aufgrund der Kraftausdrücke selten im Radio gespielt, aber in diesem Jahr beteiligten sich viele Menschen an der "Aktion Arschloch" und unzählige Radiosender spielten das Lied rauf und runter. Und das merkt man auch an der Platzierung, denn 2014 reichte es nur für Platz 400.

Die Ärzte
Die Ärzte

Die unschlagbaren Top 3

Mindestens genauso auffällig wie unsere Überraschungen sind unsere Dauerbrenner. Gleich elf Hits unserer Interpreten sind alt bekannt und rocken die Hitparade wie eh und je. Sogar acht davon sind ihren Platzierung treu geblieben. Dazu zählen unter anderem "Nothing else matters" auf Platz 8 und "Wish you were here" auf Platz 6. Dank der Stimmen unserer Zuhörer sind die unschlagbaren Top drei, wie bisher auch, "Child in time", "Bohemian rhapsody" und "Stairway to heaven".

Pink Floyd
Pink Floyd

Deutsche Musik im Trend

Letztes Jahr hat Helene Fischer mit "Atemlos durch die Nacht" (Platz 4) die Liste der deutschsprachigen Songs angeführt. 2015 wurde sie von Die Ärzte und "Schrei nach Liebe" abgelöst. Helene Fischer ist dafür fünf Plätze nach hinten gewandert und hält sich somit noch wacker auf Platz 9. Dazwischen findet sich - wie im Jahr zuvor - "Tage wie diese" von den Toten Hosen auf Platz 7 wieder.

Man kann gespannt sein, wer es im nächsten Jahr auf die vorderen Ränge schafft. In jedem Falle bringen die deutschen Künstler Aktualität ins Spiel.

1 Bundesland, 26 Interpreten, 46 Lieder

Auch Baden-Württemberg ist dieses Jahr stark in der Hitparade vertreten. Von den ersten 50 Titeln stammen fünf aus heimischen Federn.

TitelInterpretPlatz
Mir im SüdenFüenf11
Der Hafer- und BananenbluesPferdle & Äffle14
Das Badner LiedMontanara Chor38
Oinr isch emmr dr ArschSchwoißfuaß39
Da ben i dahoimWendrsonn46

Das erste Mal dabei

Hozier mit Gitarre
Hozier

Und auch wenn man sich die neuen Lieder genauer ansieht, fällt die Anzahl der deutschen Interpreten auf. Allein unter den ersten zehn Neueinsteigern, sind acht deutsche Künstler dabei.
Joris, der dieses Jahr sein Debütalbum veröffentlichte, landete nicht nur in den Charts ganz weit vorne. Bei der SWR1 Hitparade findet man seine Single "Herz über Kopf" auf Platz 26. Und noch eine junge Künstlerin ist das erste Mal mit dabei: Namika. Mit ihrer Single hat sie wohl vielen Hörern direkt aus dem Herz gesprochen. Platz 34 für "Lieblingsmensch".
Für die internationale Vielfalt sorgt unser dritte Neueinsteiger. Der Ire Hozier platziert sich mit "Take Me to Church" auf Rang 47.

Talfahrt in 2015

Die einen legen einen rasanten Einstieg hin, die anderen fallen mindestens genauso schnell zurück. Auch bei der Hitparade gibt es die typischen One-Hit-Wonder. Conchita Wurst, die durch den Eurovision Song Contest von heute auf morgen international bekannt wurde, war letztes Jahr mit "Rise like a Phoenix" noch auf Platz 296. Dieses Jahr ist sie gar nicht mehr vertreten. Und auch andere Titel haben deutlich Plätze eingebüßt.

TitelInterpret20142015Differenz
Love runs outOneRepublic62394-332
Waka waka (This time for Africa)Shakira feat. Freshleyground6221012-390
The chamberLenny Kravitz192899-707
Rise like a PhoenixConchita Wurst2961261-965
When the beat drops outMarlon Roudette1111264-1153

Der große Ländervergleich

Das Duell der Giganten

In der diesjährigen Hitparade steht England ganz klar auf Platz 1 mit über 360 Songs gegenüber den USA mit knapp 290 Songs. Die absoluten Hitgiganten für England sind natürlich Queen mit unschlagbaren 27 Hits, die Beatles mit 22 Titeln und gleich dahinter die Rolling Stones, die mit 21 Liedern in die Hitparade gevotet wurden. Die Spitzenreiter der USA sind Bruce Springsteen mit zwölf Titeln und direkt dahinter folgen mit jeweils zehn Musikstücken Michael Jackson und Johnny Cash.

Die Länder-Hitparade

LandAnzahl der Songs in der SWR1 Hitparade
England386
USA283
Deutschland212
Österreich30
Schweden30
Irland28
Australien25
Schottland23
Kanada18

Wenn die die nicht hätten ...

Manche Länder sind durch viele Interpreten vertreten. Bei anderen sticht wiederum nur eine Band besonders hervor. So steht beispielsweise die Pop-Band ABBA für Schweden. Stolze 23 Mal sind sie in der Hitparade vertreten. Der best platzierte Song von ihnen ist "Dancing Queen" auf Platz 74.
Für wen die Kult-Band AC/DC steht, können sich wohl alle denken. Natürlich Australien! Mit 21 Songs ist die Rock-Band in die SWR1 Hitparade gewählt worden. Als einzige Band ist sie mit zwei Hits unter den ersten 20: "Highway to hell" (Platz 20) und "Hells bells" (Platz 12).

ABBA
ABBA

Die Exoten

Der einzige internationale Neueinsteiger, der auch in der Heimatsprache singt, ist die Sängerin Louane aus Frankreich. Mit ihrem Hit "Avenir" schaffte sie es auf Anhieb auf Platz 460.
Jamaikas erfolgreichster Künstler ist, wie zu erwarten war, der verstorbene Bob Marley. Er konnte sich vier Mal platzieren. Doch in diesem Jahr war er zumindest nicht der einzige Vertreter des kleinen Inselstaates: Omi landete mit "Cheerleader" auf Nummer 166.

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Und sie läuft und läuft und läuft: Seit inzwischen drei Jahrzehnten ist sie eine Institution in Baden-Württemberg. Die SWR1 Hitparade! Jedes Jahr im Herbst ist es wieder soweit.

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Ramona Schreyer
Franziska Hahn