22.06.2022, 22:00 Uhr, 83 min, Cinema.
Inhaltsverzeichnis
Zinder- Filmtrailer
Zinder - Filminhalt
Zinder, Hauptstadt der Region Zinder und zweitgrößte Stadt in Niger, liegt in der Sahelzone. Im Stadtviertel Kara-Kara leben vor allem Leprakranke, Ausgegrenzte, Vergessene. Es fehlt an vielem, vor allem aber an Arbeit, Schulbildung – und Gerechtigkeit. Und es gibt gefürchtete, gewalttätige Gangs, die Palais. Regisseurin Aïcha Macky, selbst ein Kind Zinders, erzählt ihre Geschichte selbst. Und wenn wir gleich zu Beginn zwei Mitglieder der "Hitler-Gang" auf dem Motorrad mit wehender Hakenkreuzfahne durch KaraKara fahren sehen, sind wir auch schon mittendrin. Ihre Gang heißt Hitler » [...] nach einem Typen aus Amerika. Wir hörten, er sei unbesiegbar, also haben wir uns nach ihm benannt.« Freunde, Brüder, alle trainieren in ihrem Hauptquartier. Gibt es eine Schlägerei, »[...] zeigt eine Gang keinen Respekt, stürzen wir uns auf sie [...] zerstören alles und verschwinden.« Und die Frauen? Auch sie stecken in schwierigen, wenn nicht aussichtslosen Lebensverhältnissen. Macky lässt eine Prostituierte über ihre Arbeit im Rotlichtviertel sprechen. Und wenn sie alle über Gewalt sprechen, uns erzählen, wie sie zu ihren Narben gekommen sind und wir sie in Großaufnahme sehen, stockt uns der Atem. In den Gesprächen mit jedem einzelnen offenbart sich das, was fehlt, zeigen sich die Nachteile, die man hat, wenn man in diesem Viertel geboren wurde und einfach nicht aus ihm herauskommt. Deutlich wird auch die Gewalt, die man aushalten muss – denn »selbst die Polizei behandelt uns anders als andere.« Sie wollen gehört werden, den immerwährenden Kreislauf von Gewalt und Gefängnis durchbrechen. Siniya Boy, Bawo und Ramsess wagen einen Blick in die Zukunft. Mutig und selbstbewusst.
Zinder - Biografie der Regisseurin
Aïcha Macky (*1982, Zinder, Republik Niger) erwarb einen Master in Soziologie/Dokumentarfilm an der Gaston-Berger-Universität in Senegal und einen weiteren in Dokumentarfilm an der Saint-Louis University, USA. Zahlreiche Spiel- und Dokumentarfilme begleitete sie als Assistentin, bevor sie selbst ihren ersten eigenen, international mit über 50 Preisen gefeierten Dokumentarfilm The Fruitless Tree (2016) produzierte. Sie ist Mitglied des International Committee for African Cinematographic Heritage (CPCA). Der Kulturminister von Niger verlieh ihr den Ordre des Arts et des Lettres für ihr Engagement für das Wohlergehen des nigrischen Volkes und des Kinos.
Zinder - Credits
Filmlänge | 83 Minuten |
Buch und Regie | Aïcha Macky |
Kamera | Julien Bossé |
Montage | Karen Benainous |
Ton | Abdoulaye Adamou Mato, Matthias Hildebrandt |
Produktion | Corso Film |
Koproduktion | Point du Jour, Les Films du Balibari, Arte |
Gefördert durch | Creative Europe, Region Auvergne-Rhône-Alpes, Region Pays de la Loire |
FSK | Keine Bewertung |